Es kann sich als herausfordernd erweisen, den Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit im Leben hinzubekommen. Wir tendieren entweder in das eine Extrem oder in das andere Extrem zu rutschen. Warum es sich lohnt, eine gesunde Balance zwischen Freiheit und Sicherheit zu schaffen und wie jeweils das eine oder das andere in verschiedenen Lebensphasen dominiert, erfährst du in diesem Beitrag.
Das Leben auf der sicheren Seite
Was passiert mit dir, wenn du 5, 10 oder 20 Jahre den selben Beruf hast, im gleichen Umfeld dich bewegst, den selben Gewohnheiten tagein und tagaus nachgehst und dich im Leben kaum von der Stelle bewegst? Natürlich ist das etwas übertrieben dargestellt, doch viele Menschen gestalten ihr Leben genau so. Die Routine und das Gewohnte gibt Stabilität, Sicherheit, Geborgenheit und Zugehörigkeit. Es entsteht eine “safe bubble” aus Altbekanntem, die bis zu einem gewissen Grad gut tun kann. Doch gleichzeitig kann es passieren, dass du emotional tod wirst, wenn das Leben über Jahre hinweg in gleichen Bahnen verläuft. Es kann sich so entwickeln, dass du keine Freude mehr in dir trägst und Frustration wächst. Du stagnierst und trittst auf der Stelle, es gibt kaum Raum für Wachstum und persönliche und spirituelle Weiterentwicklung. Was fehlt?
Die pure Freiheit
Was fehlt ist, aus der eigenen Komfortzone zu treten und sich neuen Herausforderungen und Abenteuern zu stellen. Das verlangt viel Mut, denn dabei verlässt man seinen eigenen sicheren Hafen und steuert auf unbekannte Ozeane zu.
Doch was passiert, wenn ein Mensch aus diesem Hamsterrad ausbricht und sein Leben in das andere Extrem lenkt? So manch einer sehnt sich nach “sex, drugs and rock’n’roll”, wenn das Leben zu eintönig verläuft und verliert sich dann im Exzess: dann werden Partys aufgesucht, der Lust und Verführung nachgejagt, Alkohol und vielleicht sogar Drogen konsumiert. Auch exzessives Reisen kann eine Flucht darstellen und die Sucht nach Abwechslung und immer neuen Reizen kann stetig ansteigen. Zunächst kann diese neue Lebensführung viel Aufregung und Spaß bringen. Doch nach gewisser Zeit, vor allem wenn dieser Lebensstil über mehrere Jahre oder Jahrzehnte geführt wird, fühlt man sich genauso innerlich leer und ausgebrannt, wie ein Mensch, der sich auf der sicheren und altbekannten Seite im Leben aufhält.
Alles im Gleichgewicht
Beide Seiten sind von Bedeutung und wichtig für unsere Entwicklung und unser Wohlbefinden. Sicherheit und Stabilität brauchen wir, um langfristige Erfolge zu erzielen und uns etwas aufzubauen. Die Freiheit und das Abenteuer brauchen wir, um aus unserer Komfortzone auszubrechen und uns so richtig lebendig zu fühlen. Beides sollte ausgelebt werden, doch hier spielt es eine entscheidende Rolle, die Balance zu finden und alles zu seiner Zeit stattfinden zu lassen.
Alles zur richtigen Zeit
Je jünger man ist, umso mehr möchte man sich ausprobieren, Grenzen testen, Spaß haben und sich selbst finden. Das kann einhergehen mit einer unbeständigen Lebensphase, wo man sich nicht um die Zukunft sorgt, im Hier und Jetzt lebt, seinen Interessen und Freuden voll nachgeht, sich eventuell gehen lässt und seine Freiheit genießt.
Doch je älter man wird, umso mehr kommen andere Wünsche und Bedürfnisse. Dann kommen vielleicht Fragen auf: wo soll es beruflich hingehen? Möchte ich eine Familie gründen? Für langfristigen Erfolg und ein Familienleben braucht es Stabilität, Routinen, Kontinuierlichkeit und ein gewisses Maß an Sicherheit.
Alles im rechten Maß
Wenn man eine Phase im Leben nicht voll auslebt, kann es sein, dass man das Gefühl verspürt, etwas verpasst zu haben oder etwas zu bereuen. Das kann dazu führen, dass man es vielleicht impulsiv und unbedacht nachholen will und damit andere und sich selbst eventuell verletzt. Das Verlangen sollte man jedoch nicht unterdrücken, sondern es im richtigen Maß und mit Rücksicht auf sein Umfeld ausleben.
Die Polarität des Lebens
Wie wir sehen, ist es kein Kinderspiel, den Spagat zwischen Freiheit und Sicherheit zu meistern, doch sobald man sich über seine eigenen Bedürfnissen in den jeweils verschiedenen Lebensphasen bewusst ist, dabei ehrlich zu sich selbst ist und sich diese eingesteht, offen mit seinem Umfeld kommuniziert und die Bedürfnisse im rechten Maße auslebt, kann das Bedürfnis nach Sicherheit und Freiheit gleicher Maßen befriedigt werden.
Das Leben ist nicht schwarz und weiß. Wenn wir uns für eine Sache entscheiden, heißt es nicht, dass die andere Sache uns für immer und ewig verschlossen bleibt. Alles im Leben kommt zur richtigen Zeit und darf ausgelebt werden. Vertrauen und Hingabe spielt dabei eine wichtige Rolle.
Wie bei allem gibt es keine Allgemeingültigkeit. Das Leben ist komplex und vielseitig. Und jeder sollte seinen ganz persönlichen Weg durch das Labyrinth des Lebens wählen.
Alles Liebe, Tina.
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