Düster sieht die politische Landschaft in Deutschland aus. Auch kein Martin Schulz kann darüber hinwegtäuschen, was die SPD für ein intransparenter und menschenfremder Chaoshaufen geworden ist.
Aber Personen zählen mehr als Inhalte, daran haben wir uns wahrscheinlich alle längst gewöhnt. Menschen sind halt nunmal auch irrational, emotional und kurzsichtig.
Das trifft auch auf die Politik im Lande zu.
Deutschland ist, im Vergleich zu den meisten europäischen Ländern, politisch stark Links geprägt. Dies liegt sicher auch an unserer Vergangenheit. Die SPD ist eine Mitte-Links Partei, die CDU ist unter Angela Merkel eine Mitte-Links Partei geworden, die Opposition mit Grünen und LINKEN ist sowieso stark links. Da ist es nicht verwunderlich, das dieses Ungleichgewicht auch viele Bürger nicht vertritt und anspricht.
Besonders die neuste Partei im Lande macht sich unsere motorischen Eigenschaften zu Nutze. Auch wenn ihre Gesichter oftmals negativ auffallen, so sind sie stetig in den Medien präsent und eben das macht schon sehr viel aus.
Auch schlechte Werbung ist viel besser als gar keine Werbung.
Keine andere Partei polarisiert mehr als die AfD.
Die Medien überschlagen sich mit Berichterstattung zu dieser politischen Gruppe wie zu keiner weiteren Partei.
Ganz unparteiisch scheinen diese dabei oftmals jedoch nicht vorzugehen. So sind die meisten Berichte eher sehr kritisch oder herabstufend und weniger neutral einzuordnen.
Aber daran, dass unsere Medien Stimmungen erzeugen, anstatt Bericht zu erstatten, haben wir uns ja auch mittlerweile gewöhnt.
Doch was soll man nun als neutraler Demokratiefreund, ganz unabhängig der Meinung unserer Medien, von der neusten Partei im Bunde halten?
Natürlich trägt die AfD auch stark dazu bei, dass Sie kritisiert wird.
Sicher hat auch eine Mitte-Rechts-Partei ihre Daseinsberechtigung in einer ausgewogenen Demokratie. Solange sie nicht zu weit nach rechts abdriftet. Denn das Problem auf Erden, und auch in der Politik, sind immer die langfristigen Ausschläge in die Extreme. Ohne Gegenentwurf kann das Etablierte weiter ungehindert hausen und manipulieren.
Was machen die etablierten Parteien falsch im Umgang mit der AfD?
Unter anderem hören sie nicht mehr auf die Stimmung im Land. Nicht jeder wird immer zufriedenzustellen sein, doch es braucht wieder mehr Gleichgewicht. Eine wirkliche Mitte wäre erstrebenswert, um möglichst viele Menschen mitzunehmen.
Des Weiteren ist die Nähe zum Volk weiter drastisch eingebrochen. Während man gleichzeitig deutliche Verstrickungen zwischen den etablierten Parteien und der Industrie feststellen kann.
Beispielsweise haben Teile der Industrie-Vertreter den Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD mitgestaltet. Menschen, die man nicht wählen kann, machen gemeinsam mit den regierenden Parteien Politik im Lande. Das ist ein absolutes Untergraben der demokratischen Ordnung. Ich möchte nicht, dass Großkonzerne die Gesetze machen und bestimmen, wo es lang geht in Zukunft.
Lobbyismus und Korruption stehen im gleichen Zusammenhang mit Demokratiemüdigkeit. Doch das verstehen CDU und SPD nicht. Ihnen geht es nur um den nächsten Wahlkampf und die schönen Worte davor. Wie so oft.
Viele Menschen im Lande fühlen sich von den etablierten Politikern schlichtweg hintergangen und verarscht.
Und das verwundert nicht, denn die etablierten Parteien haben nie wirklich das eingehalten, was sie vor den Wahlen versprochen haben. Die Entscheidungen, die hinter dem Rücken der Bürger mit der Wirtschaft gemacht werden, kann kaum jemand kontrollieren.
Der Bürger fühlt sich einer steigenden Korruption gegenübergestellt und besonders vielen jungen Wählern geht das Vertrauen in SPD, CDU und den Grünen abhanden.
Ich persönlich denke, zu Recht.
Trotzdem ist der Deutsche immer noch ein recht treuer Wähler, der zwar gerne jammert, aber mit wenigen Dingen wie fester Arbeit oder Rente zufriedenzustellen ist. Und deshalb können CDU und SPD noch immer auf die Stimmen der mehrheitlich besonders älteren Wähler im Lande hoffen.
Nur deshalb und wegen der Tatsache, dass Gesichter und Persönlichkeiten viel im Wählerhirn bewirken, kann die ewige Kanzlerin wohl ihre nächste Amtszeit in einer großen Koalition an der Seite von Martin Schulz planen. Wenn der Mann sie nicht gar überholt. Ja, sie hat zumindest nicht viel verschlimmert in all den Jahren. Auch das ist vielen schon genug heutzutage.
Doch viele junge und auch immer mehr alte Menschen denken um und merken schnell, dass wahrer Fortschritt fehlt und die politische Landschaft auch im Hinblick auf die Zukunft mittlerweile sehr traurig und einsilbig aussieht. Wirklich wählbar scheint in den Augen vieler keine Partei mehr zu sein.
Auch diese Unsicherheit und Enttäuschung treibt der AFD Wähler zu.
Ich denke, das Aufstreben einer Mitte-Rechtspartei hat zumindest in geringem Maße etwas Positives bewirkt.
Nämlich das teilweise Wachrütteln der Volksparteien, welche zahlreiche Wähler durch ihre intransparente Verarschungspolitik zu Gunsten der Industrie verprellthaben und diese nun hoffentlich wenigstens etwas mehr überdenken werden (auch wenn ich wenig Hoffnung habe).
Die AfD hat sozusagen zumindest zu einem kleinem Teil geschafft, was den Linken und Grünen nie gelungen ist.
Gleichzeitig verhindert sie, das CDU und SPD noch weiter aus der Balance heraus nach links abdriften.
Und das ist wichtig, denn ein Ungleichgewicht in der Politik und eine zu starke Tendenz nach Links, fördert den Rechtsextremismus im Land. Und das kann niemand gebrauchen.
Schon jetzt merkt man, als politisch interessierter Bürger, das mit Hinblick auf die Wahl 2017, plötzlich wieder weniger linke Töne von den regierenden Parteien zu hören sind. Das typische “Wir manipulieren euch vor der Wahl und machen alles anders nach der Wahl“- Spiel beginnt.
Manche sehen sich deshalb gezwungen, aus Protest die Alternative für Deutschland zu wählen. Andere sind gar von ihren Inhalten oder in Teilen davon überzeugt.
Diese Partei hat durchaus auch ein paar gute Argumente und Punkte im Programm, die den Menschen im Lande tatsächlich helfen und die Demokratie wieder stärken könnten. So wäre ein Stopp intransparenter Freihandels-Verhandlungen und eine direktere Demokratie ein riesiger Meilenstein für die Menschen und könnte eine Kehrtwende bedeuten im sterbenden, zerstörerischen, aber zwanghaft am Leben gehaltenen Kapitalismus-Wahn, den besonders die CDU blind vorantreiben möchte.
Die AfD zerfleischt sich selbst.
Das große Problem der AfD jedoch ist ihr rechter Rand.
Dort Tummeln sich zu viele Leute, die statt ernsthafter Politik nur auf Hetze, Angstmache, Rassismus und Populismus setzen. Und Gedankengut verbreiten, das in dieser Welt nichts zu suchen hat. Doch diese Idioten (wie ich sie mal nennen möchte) könnten der AfD noch richtig wehtun und sie zahlreiche Stimmen kosten. Sie setzen nicht auf Hoffnung, auf Veränderung. Sie setzen nicht auf Demokratie, sondern nur auf Angst und Hetze.
Die Spitze müsste handeln, doch sie ist selbst zerstritten.
Und eine Partei, die derart uneinig auftritt und im Selbstfindungsprozess zwischen Brexit, Flüchtlingen, Antisemitismus und wahrhaft ernsthafter Politik versagt, kann nicht ernst genommen werden.
Obwohl es auch viele schlaue Köpfe in der AfD gibt, die selbst mit dem rechten Rand nichts zu tun haben möchten, bezweifle ich, dass diese Partei dies auch umsetzen kann ohne dabei von Mitte-Rechts zu Rechtsextrem zu rutschen. Zu sehr will man die Höcke-Anhänger und rechtsextremen Wähler behalten.
Aber distanziert sich die Partei nicht eindeutig und geschlossen von Antisemitismus, Homophobie, und Rassismus, dann hat sie in diesem Land nichts zu suchen.
Und dann werden auch die teils interessanten Vorschläge ungehört im Winde verwehen.
Am Ende bleiben ihr nur noch wenige der Protestwähler und Höcke-Verehrer sowie die Rechtsextremisten, die nicht mehr an die NPD glauben.
Da kann höchstens ein extremer Rückfall in der Flüchtlingskrise oder weitere Terroranschläge durch Einwanderer, noch kurzfristig ein neues Stimmenhoch herbeizaubern.
Langfristig jedoch kann sich die AfD nur oberhalb der 5 Prozent Marke etablieren, wenn sie ernsthafte Politik macht und sich von idiotisch eingestellten, rechtsextremen Parteimitgliedern trennt.
Die nahe Zukunft wird zeigen, ob diese Partei eine ernsthafte politische Alternative für Menschen, die keine Hoffnung mehr in etablierte Parteien haben, oder nur eine Protest- und Angstpartei für rechtsextreme Leute ist.
Besonders tragen auch die anderen Parteien dazu bei, wie viele Stimmen die AfD in Zukunft haben wird. Gleiten sie weiter ins andere Extrem ab und ignorieren sie weiter die Stimmung im Lande, so werden sie unweigerlich dauerhaft Wähler einbüßen.
Ich persönlich denke über die Politik:
- Wer einen gesunden Patriotismus erlaubt, der klar von Intoleranz getrennt ist, und stabile, realistische, transparente Politik macht und wieder mehr auf die Menschen in Europa hört, anstatt die Banken und Industrie entscheiden zu lassen, wo es langgeht,…
- Wer aufhört Dinge zu versprechen, die nie eingehalten werden,…
- Wer die Stimmung der Masse begreift und nicht nur von Wachstum redet, aber die Menschen dabei verheizt und die Bildung vernachlässigt…
- Wer Gesetze macht, die den Bürgern dienen und nicht nur dem großen Geld,…
- Wer für Chancengleichheit und Toleranz sorgt und die Kluft zwischen Arm und Reich wieder verringert,…
- Wer Umweltschutz ernst nimmt und nicht nur predigt, wer an die Zukunft denkt,…
- Wer seinem Volk ein Gefühl von Sicherheit bietet,…
- Wer weder zu rechte noch zu linke Politik macht,…
- Und wer soziale Probleme, wie Kinderarmut oder das stark wachsende Massenphänomen Depression der Bürger, angeht…
…der sollte in Zukunft mit Sicherheit die besten Karten haben.
Auch wenn es immer Nörgler geben wird, denen dieses und jenes nicht passt.
Solange es keine Partei gibt, die dies annähernd hinbekommt und sich endlich auch dem Lobbyismus entgegenstellt,
solange wird es auch Protestparteien geben, die den anderen wichtige Stimmen wegnehmen.
Und das ist am Ende trotz der teils absurder Ansichten, nicht immer so verkehrt in diesem aktuellen herrschenden Schneeballsystem, welches ständig wachsen muss und uns zur Geisel der Industrie macht. Denn es rüttelt vielleicht die eine oder andere Regierung wach und zeigt, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt.
Vielleicht denken führende Menschen irgendwann um und endlich wieder fortschrittlich im Sinne der Spezies Mensch und unseres Planeten.
Wir brauchen einen Fortschritt, der uns Menschen hilft, und nicht nur dem Geld und der Macht einzelner. Und wir brauchen eine wirkliche Balance und Mitte in der Politik.
Zurzeit ist, meiner Meinung nach leider keine Partei wirklich vertrauenswürdig und wählbar in diesem Land.
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