Habt ihr euch schon mal konkreter mit dem Thema „Sprache und der Entstehung der Sprache“ auseinandergesetzt? Es ist ein spannendes Thema und es lohnt sich dem Ganzen auf den Grund zu gehen.
Menschen machen jede Sekunde, Minute und Stunde das gleiche auf der Welt. Sprechen. Ungefähr 6500 Sprachen gibt es weltweit. Besonders auch die Sprache macht uns Menschen zum Menschen und sie ist ein entscheidendes Instrument unseres Ausdrucks. Am Tag benutzen wir ca. 16.000 Wörter, das gilt für Frauen und für Männer. Das Klischee, das Frauen mehr reden als Männer wurde schon lange widerlegt. Unsere Lippen leisten Tag täglich großes, durch das Öffnen und Schließen, Runden und Spreizen können unterschiedliche Laute gebildet werden. Auch der Gaumen, die Zunge und der Kiefer sind dafür zuständig das wir verbal kommunizieren können.
Wann entstand die Sprache der Menschen?
Alles begann vor 4 Millionen Jahren in Afrika. Dort ist der Mensch aller Wahrscheinlichkeit nach entstanden. Auch die gezielte Kommunikation untereinander gab den Menschen Mut nach und nach die Kontinente zu besiedeln. So war der Mensch in der Lage, die Herrschaft über den ganzen Planeten zu übernehmen.
Die Wissenschaft kann allerdings nicht genau sagen, wann und wo die Sprache im modernen Sinn genau entstanden ist. Kein Zeitzeuge, keine menschlichen Fossilien können uns je diese Frage beantworten. Allerdings können Wissenschaftler, den Zeitraum der Entstehung der Sprache eingrenzen. So sagt der französische Archäologe Jacques U.: „ Die moderne Sprache hat sich erst mit den anatomisch modernen Menschen entwickelt, diese anatomischen modernen Menschen haben sich vor 200.000 Jahren bis 100.000 Jahren in Afrika ausgebreitet“. Er fügte hinzu: „ Gleichzeitig haben sie angefangen Symbol Zeichnungen zu benutzen, denn dazu brauchten sie die Sprache“. Die ersten Wörter wurden demnach vor ungefähr 100.000 Jahren von den Steinzeitmenschen gesprochen.
Auf Grund eines Klimawechsels starben die ostafrikanischen Regenwälder. Eine kleine Anzahl von Leuten, die damals in Afrika lebten, machten sich auf den Weg in die große, weite Welt. Das gesamte Leben änderte sich, auch die Gangart wurde zunehmend aufrechter, denn schließlich mussten sie das hohe Gras überschauen, um zum Beispiel Gefahren und Nahrung in der Ferne zu entdecken. Der Kehlkopf und Gaumen rutschten nach unten, da der Kopf aufrecht auf der Wirbelsäule saß. Dadurch wurde der Rachen frei für kräftige und artikulierte Laute. Die anderen Artgenossen die noch keinen aufrechten Gang hatten, brachten hingegen nur gequetschte Laute heraus.
Überlebenskampf, Gemeinschaft und Sprache.
Mit der Zeit gestaltete sich die Nahrungssuche immer schwieriger. Deshalb blieb den Wesen, die weder Affe noch Mensch waren, nichts anderes übrig als näher zusammenrücken. Denn nur so haben sie überlebt. Die Überlebenschancen erhöhten sich deutlich durch eine exakte verbale Verständigung innerhalb der Familie oder des Stammes. Gruppen, die eine präzise Sprache verwendeten, hatten einen deutlichen Vorteil den Gruppen gegenüber, die eine nicht so komplexe Sprache anwandten. Die Sprache diente schon damals nicht nur zum Informationsaustausch, sondern auch, um sich innerhalb einer Gruppe zu etablieren. Die Sprache entwickelte sich nicht nur irgendwie und zufällig, sondern in gegenseitigen Abhängigkeiten. Da die Umwelt sich vor 500.000 Jahren immer schneller veränderte, resultierte daraus eine Selektionen bestimmter Fähigkeiten. Durch die rasche Veränderung der Umwelt, mussten sich die Menschen anpassen und die kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten wurden weiter ausgebaut. Der Neandertaler zum Beispiel, sprach vor 500.000 Jahren, ungefähr so wie ein fünf – bis sechsjähriges Kind in der sogenannten Vorsprache, sagen die Linguisten. Es ist demnach nicht wahr, dass der Neandertaler ein nasales Grunzen von sich gab.
Vor 50.000 Jahren eroberten schließlich die Homo sapiens die Welt, sie sollen damals fähig gewesen sein, eine komplette Sprache und Grammatik anzuwenden. Wahrscheinlich setzte sich der Homo sapiens gerade auch wegen der besseren Kommunikation gegenüber den frühen Einwohnern Afrikas durch. Im Laufe der Zeit wuchs das Gehirn des Homo sapiens, das Gehirn und die Sprache haben sich in gegenseitiger Abhängigkeit entwickelt. „Die Sprache hat dabei eine entscheidende, aber nicht die alleinige Rolle gespielt“, sagt Wulf Österreicher, Sprachwissenschaftler aus München². Außerdem kamen die Forscher zum Ergebnis, dass das Gehirn an Masse dazugewann, desto größer die Gruppe war in der das Individuum lebte.
Das bedeutet, je größer die Gruppen waren desto vielschichtiger die Sprache. Laut der Wissenschaft, hatten unsere menschlichen Vorfahren vor mehreren 100.000 Jahren alle Voraussetzungen, um sich einigermaßen differenziert zu artikulieren. Doch die Beweise sind immer noch ungenau.
Aber wie kamen die ersten Wörter zustande?
Es wird vermutet, dass die Geräusche aus dem Alltag unserer Vorfahren eine wichtige Rolle spielten. Wahrscheinlich haben unsere Vorfahren zum Wegschleifen eines Baumes zum Beispiel „puh,puh“ gesagt. Um zu kommunizieren, das zum Beispiel weitere Bäume weggeschliffen werden sollten, sagte sie zu den anderen wiederholt „puh, puh“, die anderen verstanden dann, dass sie die Bäume wegziehen sollten. Des weiteren vermuten die Forscher, dass sich bestimmte Wörter erst einmal nur innerhalb einer Familie oder Gruppe ausbreiteten. Die Stammesmitglieder der Gruppe ahmten die Laute des Gruppenanführers nach. Darüber hinaus könnten auch Tiergeräusche bei der Entwicklung der Sprache mitgewirkt haben. So sind Tiernamen vermutlich aus den Tierrufen der Tiere entstanden. Diese Belege finden wir teilweise heute noch in unserer Sprache. Der Vogel „Kuckuck“ ist ein gutes Beispiel dafür, weil der Kuckuck „kuckuck“ ruft, heißt er ganz einfach „Kuckuck“.
Wir können der Evolution dankbar sein, dass wir in der Lage sind, unsere Sprache präzise einzusetzen, um unsere Gefühle, Wünsche, Sorgen und viel mehr zu äußern. Eins ist sicher, so wie sich die Sprache in all den Jahrhunderten entwickelt und verändert hat, so schnell wird sie sich auch in Zukunft wieder verändern.
Schon jetzt ist zu erkennen, dass sich die deutsche Sprache im Umgang untereinander verändert.
Quellen: www.spiegel.de/wissenschaft/mythos-widerlegt….07.02.2021 um 22.46 Uhr MEZ, www.br.de7radio/bayern2/sendungen/radiowissen/menschen-natur-umwelt/sprache-entstehung-thema100.html 06.02.2021 um 16:23 Uhr MEZ, www.br.de/kinder/sprache-wie-ist-unsere-sprache-entstanden-lexikon-100.html Beispiel; 06.02.2021 um 16.45 Uhr MEZ
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