was die anderen über dich denken und von dir erwarten könnten.
Egal ob Chef, Partner, Familienmitglieder, Freunde, Bekannte, Kollegen, Mannschaftskameraden oder gar unbekannte. Wir möchten oft die scheinbaren Erwartungen anderer am besten weitestgehendst erfüllen.
Aber haben die anderen überhaupt solch eine Erwartungshaltung, oder bilden wir uns das meistens nur ein?
Und können wir uns sicher sein, was die Anderen wirklich genau erwarten?
Warum haben wir Menschen überhaupt Angst, die Erwartungen der Anderen nicht zu erfüllen?
Wenn die anderen Dinge erwarten, dann ist dass doch ihr Problem?
Was meinst du, erwartet dein gegenüber von dir?
Was erwartest du von Anderen?
Erwartest du, dass jeder immer die beste Laune hat, – jeden Tag Putz munter und locker ohne Ende ist?
Erwartest du, dass jeder immer Top gestylt aussieht, – vital und frisch ist?
Erwartest du, dass jeder immer und zu jeder Zeit tiefgründige Gespräche mit dir führen kann, wenn du es brauchst?
Erwartest du, dass andere Menschen ständig Top Leistungen erbringen können?
Erwartest du, immer ein perfektes Dinner, eine perfekt saubere Wohnung sowie rundum Unterhaltung, bei jedem, bei dem du zu Besuch bist?
Erwartest du, dass dich dein gegenüber zu jeder zeit aufmuntern kann, wenn du es brauchst?
Erwartest du, dass dich jemand immer in deinem Kummer bestätigt, wenn du welchen hast und alles blind versteht was in dir vorgeht?
Erwartest du, dass jeder immer gleich gelaunt ist?
Erwartest du, dass andere immer nur freundlich sind und keine stressigen oder schlechten Tage haben?
Erwartest du, dass andere nie einen Fehler machen?
Erwartest du, dass andere Menschen, nie eigene Probleme und Sorgen haben?
Oder erwartest du Menschen?
Was sagt dir deine Erfahrung – in Bezug zu Menschen?
Und was sollten also andere erwarten?
Wie wichtig ist das für dein Leben, was andere eventuell erwarten könnten?
Ich gehe davon aus, dass du nicht all diese Punkte in dem Maße von anderen erwartest. Und ich bin der Meinung das absolut kein Mensch, all diese Dinge ernsthaft von anderen erwartet. Denn diese Dinge sind unrealistisch und unmenschlich Sie liegen nicht in unserer Natur.
Wenn du erwartest das andere diese Dinge von dir erwarten, dann hast du momentan falsche Erwartungen vom Leben und den Bewohnern dieses Planeten, denen du angehörst.
Und, wenn du an Menschen gerietst, die all dass tatsächlich erwarten würden, dann hat dein gegenüber ein absolut falsches Welt und Menschenbild momentan, auf dass du getrost verzichten kannst.
Es ist nicht deine Aufgabe, unnatürliche und oder überzogene Erwartungen zu erfüllen.
Sei dir absolut tausend-prozentig sicher, ob und was andere erwarten, bevor du dir den Kopf darüber zerbrichst. Oftmals erwarten sie gar nichts oder nicht dass in dem Maße was man denkt. Ja meist machen sie sich sogar auch Sorgen über deine eventuellen Erwartungen. Und im besten Fall erwarten sie auch Menschlichkeit.
Die Erwartung, dass andere bestimmte Dinge von uns erwarten könnten, ist einzig unsere Erwartungshaltung, die erwartungsgemäß oft falsch ist.
Diese Ängste, Gedanken und Dinge spielen unter anderem oft bei blockierender Erwartungshaltung und Perfektionismus eine Rolle?
Zum Beispiel.
- Druck allen gerecht werden zu müssen und alles richtig zu machen.
- Die Angst vor Fehlern und die Angst vor deren Konsequenzen.
- Angst vor Ablehnung.
- Angst vor Kritik.
- Angst, dass hinter dem Rücken schlecht über einen geredet wird.
- Angst nicht zu genügen.
- Angst einen Ruf zu verlieren.
- Falsche eigene Ansprüche.
- Oberflächliche Vergleiche mit anderen.(du kannst nie wissen was im anderen wirklich vorgeht).
- Angst, die Fußstapfen nicht auszufüllen.
- Angst beim nächsten mal nicht genauso witzig, gut drauf, konzentriert oder unterhaltsam zu sein, wie beim letzten Mal.
Wir fangen leider an, aufgrund dessen, irgendwann Situationen und Momente, sowie Begegnungen zu meiden. Und das ganze kann auch soweit gehen, dass man dauerhaft krankhaft perfektionistisch wird.
Das Paradoxe an der Perfektion eines Menschen, ist es doch,
dass ein Mensch ohne Fehler
(- wir würden ihn zweifellos perfekt nennen -)
doch der langweiligste von allen wäre
und deshalb wiederum keineswegs perfektDer Perfektionismus lähmt jede Flexibilität.
Dieter Gropp
Du kannst die einengende Angst vor Erwartungshaltung in den Griff bekommen.
1. Indem du dir deine Erwartungshaltung anderen gegenüber ansiehst. Hast du bestimmte unrealistische, einseitige, engstirnige oder spezielle Erwartungshaltungen anderen gegenüber?
Warum erwartest du genau dass? Würdest du die Person weniger respektieren und mögen, wenn deine Erwartungen nicht genau erfüllt werden?
Erwarte weniger von anderen, nimm Sie so wie Sie sind und dann sei dir gewiss, der andere erwartet soviel wie du. Gewisse Menschen sind in gewissen Dingen besser als andere (sei es durch Erfahrung und oder Talent) und dafür in anderen Dingen wiederum schlechter, niemand ist in allem überdurchschnittlich gut, dennoch sollte niemand erwarten dass andere genauso gut in exakt denselben Sachen sind.
Wir Menschen haben unterschiedliche Stärken und unterschiedliche Schwächen.
2. Indem du deine Glaubenssätze überdenkst. Ist da ein Glaubenssatz in deinem denken, der so oder so ähnlich klingt wie die folgenden.
Ich muss andere immer gut unterhalten.
Ich muss die perfekten Worte zu jeder Zeit finden.
Ich muss alles perfekt angerichtet haben, wenn jemand zu Besuch kommt, sonst werden Sie enttäuscht sein. Oder sich negativ über mich äußern.
Ich muss alles für Anerkennung tun, um mich wertvoll zu fühlen?
Ich muss perfekt sein – sonst könnten andere hinter dem Rücken schlecht über mich reden?
Oder andere Glaubenssätze in der Richtung.
3. Indem du dir deine Vergangenheit ansiehst. Gab es Erwartungshaltungen dir gegenüber, die du nicht erfüllen konntest und wofür du getadelt oder bestraft worden bist? Ich denke, jeder ist mal an Menschen geraten, die falsche Erwartungshaltungen hatten oder jeder konnte doch mal irgendwelche Erwartungen nicht erfüllen (z. B. der Eltern, Lehrer, Vorgesetzten, Freunde). Aber waren diese Erwartungen überhaupt immer gerechtfertigt, menschlich und realistisch? Und was hat, dass mit deiner Persönlichkeit zu tun?
4. Indem du dein Selbstvertrauen dahingehend trainierst, dass es nicht mehr entscheidend für dein Leben ist was andere, eventuell über dich denken könnten. Wie sieht deine Selbstwertschätzung momentan aus?
5. Indem du akzeptierst, dass Fehler machen menschlich ist – Perfektion jedoch nicht. Nichts ist perfekt im Universum.
Wir sind alle von derselben Spezies und keineswegs perfekt.
Und insgeheim wissen wir dass genau, wenn wir ehrlich zu uns sind. Nur die wenigsten trauen sich dass zuzugeben, weil jeder funktionieren zu versucht, aber eigentlich leben möchte.
Warum sind Menschen die in Fettnäpfchen treten und Fehler machen, uns meistens insgeheim sehr sympathisch? – Weil sie uns menschlich vorkommen. Und aus demselben Grund – sind wir auch ein bisschen schadenfroh, wenn den perfekt gestylten, aufgesetzten – vorzeige-Püppchen und Arschkriechern, die alles perfekt machen wollen, – Missgeschicke passieren.
Wir alle machen Fehler. Wir alle sind Menschen
Erwarte Menschen und keine Erwartungen!
Vielen Dank für diesen Beitrag. Gerade eben habe ich mit meinem Freund über das Thema Erwartungshaltung gesprochen. Er fragte mich, ob ich nicht nur deshalb denke, andere würden von mir Perfektion erwarten, weil ich es insgeheim selbst tue. Und ja vielleicht bin ich der Fehler. Vielleicht ist es ein Fehler im System. Vielleicht die Erwartungshaltung meiner Eltern, die ich nur mit Mühe erfüllen konnte und trotzdem das Gefühl hatte, nie genug zu sein. Aber vielleicht würde ich mit dem Ich, das ich gerne wäre, nie befreundet sein. Weil es jeglicher Menschlichkeit entbehren würde. Und ja es ist die Wahrheit: Wir mögen keine Menschen, die perfekten Robotern ähneln. Die perfekt schön oder perfekt klug oder perfekt erfolgreich sind. Denn sie lassen unsere eigenen Unzulänglichkeiten viel heller strahlen, als sie sind und verfestigen diesen einen fiesen Gedanken, der uns Tag für Tag verfolgt. Nicht genug zu sein.
Vielen Dank für diesen Kommentar und den Einblick. Das ist eine sehr interessante denkweise. “… vielleicht würde ich mit dem Ich, das ich gerne wäre, nie befreundet sein. Weil es jeglicher Menschlichkeit entbehren würde.“ Finde ich klasse. Eine tolle Ergänzung zu dem Beitrag. Vielen Dank dafür und alles gute. Du bist genug, du kannst garnicht nicht genug sein. Niemand kann das. Nur ein Teil des Ego-Verstandes mag das glauben. Aber es ist eine Lüge. Wir dürfen nicht zu viel glauben was wir denken.