Wir alle kennen Phasen, in denen wir uns mal nicht so gut fühlen. Stimmungsschwankungen gehören zum Leben dazu und sind völlig normal und in Ordnung, insofern sie nicht ins Extreme abrutschen und unser Leben negativ bestimmen.
Das Akzeptieren von schlechter Stimmung und negativen Gefühlen ist wertvoll, nichtsdestotrotz kann es im Alltag hilfreich sein, zu wissen, was einem persönlich bessere Gefühle verschafft und die Stimmung umwandelt.
Ich kann von Herzen nur empfehlen, eine solche Liste anzufertigen und auch regelmäßig zu aktualisieren. Ich nenne sie die “Schnell Besser Fühlen Liste” und finde es super wertvoll, solch eine Übersicht immer dabei zu haben und für jede Stimmung zu wissen, was einem helfen kann, um sich schnell besser fühlen zu können.
Besser fühlen durch Schreiben
Also mein Tipp: schreib dir die Dinge auf, die dir sofort helfen können. Generell kann ich dir Schreiben ans Herz legen. Ich finde es super wichtig, regelmäßig durch Schreiben die eigenen Gedanken und Gefühle zu sortieren und das Leben zu reflektieren. Wie sagt man so schön: wer schreibt, der bleibt. Schreiben ist in meinen Augen für die Entwicklung und für das eigene Wohlbefinden unglaublich wertvoll. Ich schreibe auch immer ganz viel auf und das hat mir schon sehr auf meinem Weg geholfen. Ich empfehle wirklich immer was zum Schreiben dabei zu haben. Ich nutze dafür mein Smartphone, aber viele bevorzugen es handschriftlich zu schreiben, was auch einen größeren Effekt hat. Ich gehöre jedoch zu den Menschen, die ihre eigene Handschrift nicht lesen können. Zusätzlich habe ich gerne alles digital abgespeichert.
Vorteile der “Schnell Besser Fühlen Liste”
Oft vergessen wir die offensichtlichen Dinge, die uns besser fühlen lassen, so wie mehr Wasser zu trinken oder mal tief ein und auszuatmen. Gerade in den Phasen, in denen es uns schlecht geht, ist unsere Konzentration nicht gut beziehungsweise sehr eingeschränkt auf unsere unangenehme Wahrnehmung. Das lässt uns dann noch schwerer auf die Dinge kommen, die uns helfen könnten.
Wenn es uns nicht so gut geht, sind wir einfach aufgewühlt, unruhig oder matt im Kopf und wissen gar nicht, was uns da jetzt weiterhelfen könnte. Es fällt uns einfach nicht ein oder es fallen uns dann eben nur sabotierende Dinge ein, wie der Griff zur Weinflasche oder Social Media zur Ablenkung.
Oder der Wunsch nach einem Highlight von Außen steigt uns in den Kopf, wie ein Lottogewinn oder ein neues Handy. Das kann sich wie die Erlösung anfühlen, doch letztendlich ist es nicht zielführend, sondern verschiebt die Probleme nur und macht sie langfristig sogar schlimmer. Die Ablenkung mit psychoaktive Substanzen oder die Sehnsucht nach riesigen Highlights im Außen ist nicht nachhaltig, sondern lässt uns eher nur abstumpfen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass ein riesen positives Highlight immer dann passiert, wenn man sich gerade nicht gut fühlt.
Der beste Weg ist, die eigenen erste Hilfe Helfer für jede Lage zu finden und sie in schlechten Phasen auch einzusetzen.
Was dir in welchem Gemütszustand hilft, ist natürlich sehr individuell. deshalb ist es sinnvoll sich mal hinzusetzen und zu überlegen, was einem immer schnell hilft sich besser zu fühlen. Die Sachen, die du immer griffbereit hast.
Ich stelle dir ein paar Dinge vor, die mir immer sehr helfen und die mich schon lange in meinem Leben begleiten.
1. Schlechte Gefühle annehmen
Meiner Meinung nach ist es super wertvoll, die schlechten Gefühle, die in einem brodeln, einfach anzunehmen. Sie sind da und auch wenn du sie bekämpfen willst und Widerstand erzeugst, sind sie so oder so da. Nur werden sie durch Ablehnung nur schlimmer. Diese Gefühle sind Teil von deinem Erleben auf dieser Welt. Eine gute Frage, die man sich hier stellen kann, ist: möchtest du, dass im Leben alles ein Kampf ist oder möchtest du, mit Leichtigkeit durchfließen? Leid wird nur durch deinen Widerstand erzeugt, die Annahme bringt Akzeptanz und somit auch Leichtigkeit in schweren Zeiten.
Also deine Gedanken und dein Umgang mit negativen Phasen entscheidet, ob du mit Leichtigkeit oder verbittert und im Kampf da durch gehst. Schlechte Momente gibt es immer, egal wie sehr die Sonne scheint. Die Annahme ist das Entscheidende.
Was mir immer hilft ist das Wort: Aha! Somit mache ich mir bewusst, wie ich mich gerade fühle und kann es mit Abstand beobachten:
Aha, ich fühle mich gerade gestresst, bin kraftlos und ängstlich und das ist okay.
Es ist vollkommen okay sich so zu fühlen. Das macht das Menschsein aus. Das ist Natur.
Ohne diese schweren Gefühle wüssten wir gar nicht, wie sich Leichtigkeit anfühlt. Es braucht den Kontrast, denn es ist eine duale Realität in der wir leben. Licht und Schatten sind Teil der gleichen Medaille.
Mein Tipp: fühle wo das schwere Gefühl sitzt und lass es da sein.Es darf jetzt da sein und erst nach diesem ersten Schritt kommen wir ins Handeln. Und für dieses Handeln ist die “Schnell Besser Fühlen Liste” super praktisch.
2. Atmen
Gleichzeitig mit der Annahme der Situation und der Gefühle hilft es natürlich auch, tief durch zu atmen und etliche tiefe Atemzüge zu nehmen. Dadurch wird der Sauerstoffanteil im Blut erhöht und Stress und Müdigkeit nehmen ab.
Ich empfehle einmal komplett aus zu atmen, dann langsam mehrere Sekunden lang einzuatmen und dann den Atem so lange es geht zu halten. Anschließend lang und kräftig durch den Mund aus zu atmen. Das ganze kann man mehrmals wiederholen. Diese einfache Atemtechnik hat schon große Wirkungen. Doch es gibt zahlreiche Atemtechniken, die bei Stimmungstiefs helfen können. Viele der Pranayama Atemtechniken sind gut, die einem bei Aufregung,Stress oder Müdigkeit unterstützen.
Die Grundregel ist: wenn man länger ausatmet als man einatmet, dann beruhigt sich das Nervensystem und man kommt in die Ruhe. Wenn man jedoch länger einatmet als man ausatmet, das macht eher wach, weil der Sauerstoffanteil dadurch erhöht wird.
Ich bin ein großer Fan von der Wim Hoff Atemtechnik, die ich sogar oft auch im Alltag zwischendurch mache.
3. Wasser trinken, frische Luft und Bewegung
Ja wie gesagt, viele scheitern schon an den einfachsten Dingen, die helfen, die eigene Stimmung zu heben, wie zum Beispiel ausreichend Wasser zu trinken. Das ist wirklich eine der einfachsten und natürlichsten Methoden gegen Stress.
Zusätzlich sind Spaziergänge an der frischen Luft super wertvoll. Ein Tag im Wald wirkt antidepressiv, die frische Luft hebt die Stimmung und leichte Bewegung kurbelt den Stoffwechsel an. Diese Kombi wirkt oft Wunder.
Generell ist Bewegung super, um die Stimmung umzuwandeln und Glückshormone zu produzieren. Das können ein paar Liegestütze sein oder ein bisschen Krafttraining. Auch Strecken und Yoga lassen einen schon wieder besser fühlen. Raus aus dem Kopf, rein in den Körper. Wenn man dann noch die Möglichkeit hat, einfach mal die Schuhe auszuziehen, barfuß herumzulaufen und die Freiheit zu spüren, hebt das Stimmung ungemein und bringt viel Erdung.
4. Powermoves zum schnell besser fühlen
Sport und Bewegung in den Alltag zu integrieren sind sehr wirksam, um sich besser zu fühlen, doch oft reichen auch schon ein paar “Powermoves” aus. Damit meine ich zum Beispiel sich wie ein Gorilla auf die Brust zu schlagen oder einfach mal in die Luft springen. Ich springe ganz gerne in die Luft und fühle mich dann meist schon deutlich besser.
5. In die Stille durch Meditieren
Meine Geheimzutat um mich schnell besser fühlen zu lassen, ist kurz oder auch lang in die Stille zu gehen. Nach langjähriger Erfahrung mit verschiedenen Meditationspraktiken komme ich mittlerweile recht schnell in die Stille und kann somit auch meine Gehirnwellen verändern. Wir alle haben Alpha, Beta, Delta und Theta Wellen, die sich verschiedenartig auf unser Gemüt auswirken. Schon fünf Minuten in der Stille können Wunder bewirken und den Gedankensturm besänftigen. Denn meist sind es unsere Gedanken, die die schlechten Gefühle erzeugen.
Da lohnt es sich wirklich innerlich auch mit Bildern zu arbeiten. Stell dir vor du sitzt auf der Couch und beobachtest den inneren Boxkampf. Wie der eine Gedanke da mit einem anderen im Boxring steht und sich schlägt oder wie du in einem Theater sitzt und beobachtest, was da auf der Bühne für ein Gedanken-Schauspiel läuft. Und du sitzt da ganz gemütlich mit einem Drink und beobachtest dieses ganze Spiel (in deinem Kopf) einfach nur. Das kann zum Teil auch mal ganz lustig sein und die kreierte Distanz hilft, sich nicht mit den negativen Gedanken zu identifizieren.
6. Schreiben: Glaubenssätze umformulieren
Kommen wir nochmal zum Schreiben. Es ist sehr kraftvoll Gedanken die aufkommen nicht nur zu beobachten, sondern diese auch mal aufzuschreiben. Das Niederschreiben der negativen und stressigen Gedanken führt zu mehr Bewusstsein: was kommt da immer wieder auf und was lässt mich regelmäßig schlecht fühlen?
Die Sorgen mal auf Papier stehen zu haben, lässt einen auch mehr zur Ruhe kommen. Man erkennt die Muster, man durchschaut die eigene Psyche.
Super hilfreich ist dabei auch das Umformulieren von negativen Glaubenssätze in zum Beispiel positive Affirmationen. Diese kann man dann zusätzlich in die “Schnell Besser Fühlen Liste” mit aufnehmen.
Ein paar Beispiele:
Ich bin ein Geschenk für diese Welt.
Ich bin gut genug, so wie ich bin.
Ich kann den schwersten Sturm überstehen.
Ich bin Glück.
Das laut Aussprechen der Affirmationen ist besonders kraftvoll.
7. Essen zum schnell besser fühlen
Ein weiterer Punkt auf meiner “Schnell Besser Fühlen Liste” ist Essen. Ein gesundes vollwertiges Mahl bringt auch immer ein gutes Gefühl und kann schon einiges bewirken, um den Blutzucker wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wichtig dabei ist auf jeden Fall besonders auf gesundes Essen zu achten, da ungesättigte Fette, raffinierter Zucker und Co. die Achterbahnfahrt nur unterstützt. Ein Schokoriegel kann im Moment Glücksgefühle bringen, doch schon nach kurzer zeit, fühlt man sich wieder schlecht, wenn nicht sogar noch schlechter als zuvor.
Um sich langfristig besser zu fühlen, ist es auch ratsam, sich auf bestimmte Nährstoffe und Mineralien testen zu lassen. Denn ein Mangel an Vitamin D, Eisen oder Vitamin B12 kann sich stark auf die Stimmung auswirken.
Nahrungsergänzungsmittel sind da sehr hilfreich. Nahrungsmittel die Glücksgefühle fördern können, habe ich schon auf meinem Podcast sowie hier auf Menschenfreund.net vorgestellt.
Wichtig bei Verzehr ist, dass du dir ausreichend Zeit nimmst und dich voll und ganz auf den Geschmack konzentrierst. Achte dabei wirklich achtsam darauf, wie alles schmeckt und welche Zutaten im Essen sind. Mit dieser Achtsamkeitsübung wirst du wieder mehr im Hier und Jetzt ankommen und deine schlechten Gefühle vergessen.
8. Duschen
Duschen gehört auch zur Kategorie “die einfachste Dinge, die wir tun können, damit wir uns besser fühlen, die wir aber schnell vergessen”. Duschen oder ein Bad nehmen kann sofort die Stimmung verändern. Sinnbildlich wäscht man die eigenen Probleme ab und man fühlt sich danach oft wie neu geboren. Ich habe mir angewöhnt, gerne im Wechsel kalt und warm zu duschen oder manchmal auch nur richtig kalt.
9. Augenkreisen zum schnell besser fühlen
Augenkreisen ist eine schnelle Methode, die man machen kann, um sich schnell besser zu fühlen. Dabei kreisen die Augen einmal komplett eine Runde so weit wie es geht von rechts nach links oder links nach rechts. Das kann man dann mehrfach wiederholen und hilft vor allem, wenn man täglich viel auf einen Bildschirm schauen muss.
10. Musik hören und Tanzen
Musik hören ist wohl der Klassiker unter den Stimmungshebern. Die Lieblingsmusik anschmeißen kann einen auf Anhieb gute Laune bringen. Und wenn man dann noch dazu das Tanzbein schwingt und den Körper in Bewegung bringt, fühlt sich mit Sicherheit gleich viel besser.
Was ich zusätzlich noch sehr hilfreich finde, sind binaurale Beats, die direkt die Gehirnwellen verändern.
Weitere Ideen zum schnell besser fühlen:
- banale Dinge, wie sich die Nägel schneiden – oft kommen wir, wenn wir gestresst sind, einfach nicht drauf, doch sowas kann schon dafür sorgen, dass man sich besser fühlt
- sich selbst massieren
- das Zimmer aufräumen oder die Wohnung putzen: diese Tätigkeit kann sehr meditativ sein und man fühlt sich in den eigenen vier Wänden gleich viel wohler. Wer noch weitergehen will, kann auch mal umräumen oder streichen.
- Kleine Dinge erledigen, die man schon ewig vor sich her schiebt. Das Gefühl was geschafft zu haben, lässt einen schnell besser fühlen
- Kreativ sein: das ist immer gut bei mir, man kann dann zum Beispiel auch was malen, einfach mal mit der Farbe bisschen rum punchen oder irgendwas basteln
- herzhaft lachen – es muss auch nicht immer einen Grund dafür geben. Einfach mal ohne Grund lächeln oder laut los lachen (natürlich kommt man sich erstmal komisch vor, aber es ist eine tolle Sache und irgendwann denkt der Körper tatsächlich, dass alles witzig und schön ist und das schüttet dann wieder Glücksgefühle aus)
- lustige Videos im Internet anschauen
- an was Schönes denken, vielleicht an den nächsten Urlaub oder an Dinge, die man geschafft hat oder an Sachen, die gut gelaufen sind
- es kann auch helfen ein Erfolgsjournal zu führen und auch mal auf zu schreiben, was alles gut läuft
- ein visionboard erstellen: Sachen zu planen sorgen Pannen schon mal vor
- in die Dankbarkeit gehen (also wenn man es gerade schwer hat, Dankbarkeit zu empfinden, ist das verständlich, da hilft es vielleicht sich Videos anzusehen, wie zum Beispiel über Gefängnis Dokumentation: der härteste Knast der USA oder Gefangen in der Todeszelle – und danach ist man unglaublich dankbar in Freiheit zu leben) Und generell ist es super wichtig Dankbarkeit zu üben und auch die vielen kleinen Dinge zu sehen, die man im Alltag hat.
- sich schön anziehen und mal wieder was anderes oder neues tragen.
- sich was gönnen, besonders in Erlebnisse zu investieren lohnt sich. Erlebnisse sind langanhaltender: man profitiert im Nachhinein sogar in den Erinnerungen noch.
- Gesellschaftsspiele oder spielerisch etwas tun, zum Beispiel sich mal wieder auf die Schaukel zu setzen
- etwas Inspirierendes lesen oder anschauen – Ich liebe Hörbücher – natürlich ist Comedy super zum Schmunzeln und Lachen
- anderen helfen oder jemanden etwas schenken – das kann auch deine Aufmerksamkeit und deine Zeit sein. Hilfsbereitschaft tut sofort gut. Anderen Anerkennung zu geben
- Mit Freunden oder Vertrauten über die Gefühle sprechen oder generell sich einfach austauschen
- Menschlicher Kontakt ist für uns soziale Wesen enorm wichtig – Körperkontakt schüttelt das Kuschelhormon Oxytocin aus und lässt uns auch gleich wieder besser fühlen.
Es lohnt sich auf jeden Fall eine “Schnell Besser Fühlen Liste”anzufertigen und vielleicht haben einige aufgeführte Punkte dich inspiriert. Mit so einer Liste hat man schnell im Blick, was einem hilft sich besser zu fühlen.
Abschließend möchte ich Dich daran erinnern, geduldig mit dir zu sein. Du musst deine größten Probleme nicht alle sofort lösen. Kleine Schritte zu gehen, genügt oft schon aus.
Nun würde mich noch interessieren, ob du solch eine Liste schon parat hast und natürlich würde ich mich sehr freuen, wenn du ein paar deiner hilfreichen Helfer mit uns teilst, wenn du magst. Hinterlass keine einen Kommentar oder kontaktiere uns über das Kontaktformular.
Alles Liebe, dein Georg.
0 Kommentare