Manchmal fühlt man sich zu zwei Menschen stark verbunden und hingezogen. Man entwickelt Gefühle für beide. Oder man ist bereits in einer Bindung und plötzlich treten auch Gefühle für einen anderen Menschen auf. Man könnte meinen beide zu lieben.
Doch es ist wichtig mal zu analysieren wie man Liebe definiert und was das genau für einen ist. Viele Menschen verwechseln liebe mit Verliebtsein, mit Schwärmerei, mit sexueller Anziehung.
Es gibt mehrere Szenarien die eintreten können, egal ob man in einer Bindung ist oder nicht.
Den perfekten Menschen an dem man alles liebt und mag, kann und wird es niemals geben.
1. Der eine hat viele gute Eigenschaft und doch wiederum auch einiges was stört. Dann sieht man bei einem/einer anderen, das er oder sie diese störenden Eigenschaften nicht hat. Und schon kann der Wunsch entstehen, die beiden zu kreuzen um sich den perfekten Partner zu basteln. Oder man fängt an auch für den/die anderen zu schwärmen (Zumindest solange, biss man die störenden Eigenschaften des anderen entdeckt).
2. man sehnt sich nach etwas neuem, nach Abwechslung nach neuem Pepp im Leben obwohl man seinen Partner liebt.
3. Man verbringt gern viel Zeit mit 2 Menschen und liebt gewisse Dinge am einen und gewisse Dinge am anderen.
4. Man fühlt sich körperlich sehr zum/zur einen hingezogen, charakterlich zum/zur anderen.
5. Man hat mit dem/der einen soviel durchlebt und viele Sicherheiten aber der oder die andere, erzeugt ein kribbelndes abenteuerliches Gefühl in einem.
6. manchmal ist auch Mitleid im Spiel und manchmal Abhängigkeit. Dann ist es umso wahrscheinlicher das man sich in andere Menschen verliebt.
Es muss nicht bedeuten, dass die Beziehung schlecht läuft wenn sich einer der Partner irgendwann plötzlich in einen anderen Menschen verliebt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass der Partner sich in jemanden anderen verliebt ist natürlich sehr sehr viel größer, umso unglücklicher die Beziehung läuft. Auch, weil in diesem Fall der Partner die Augen nach alternativen offen hält, was ein Mensch in einer glücklichen Beziehung nicht machen würde.
Selbst in den besten Ehen kommt es vor, dass in all den Jahren einer oder beide Partner hin und wieder auf andere Menschen schielen oder gar Gefühle zu anderen entwickeln.
Dies ist menschlich und umso schöner ist es, wenn dies nicht zum Bruch der Ehe oder gar zur Trennung führt sondern auch solche Phasen überwunden werden.
Auch, wenn Verliebtsein eine Sparte von der wahren Liebe ist. So sind Liebe und Verliebtsein hier zu trennen.
Die allumfassende menschliche Liebe ist nochmal etwas anderes.
Als das Gefühl des Verliebtseins.
Liebe zu zwei, drei -4-5-10-100 Menschen ist auf jedenfall gleichzeitig möglich und sogar etwas absolut wunderbares. Wahre Liebe kennt keine Grenzen. Je mehr Menschen, Tiere, Pflanzen, Dinge du liebst desto mehr Liebe trägst du im Herzen. Viel Liebe zu empfinden und in die Welt hinauszutragen ist der schönste, stärkste, beste, wichtigste und größte Beitrag den ein Mensch dem Universum und der Welt je geben kann.
Es ist ein Anzeichen von einem starken Herzen und ein sehr gesunder Zustand und Lifestyle, wenn du viel Liebe geben und empfinden kannst. Ganz besonders dann, wenn sie bedingungslos ist und du keine Gegenleistung erwartest, sondern wirklich liebst. Liebe ist das gesündeste Gefühl was es gibt. Jede Zelle freut sich über eine ordentliche Dosis der Liebe die du in dir trägst.
Liebe funktioniert ohne verliebt zu sein. Verliebtsein geht nicht ohne Liebe.
Verliebtsein geht mit Liebe einher, ist aber ein Prozess der hauptsächlich im Gehirn stattfindet und welcher den Sinn hat uns einen potenziellen Paarungsgenossen zu bescheren, mit dem wir anschließend gemeinsam die Kinder großziehen. Verliebtsein geht vorüber, es ist zeitlich begrenzt, wenn man es nicht ständig wieder neu entfacht. Auch wenn man in dem Moment denkt diesen Menschen zu brauchen, so ist dass eben nur eine vorübergehende Sichtweise. Denn die Natur hat das so eingerichtet, dass wir jeder in unterschiedliche Menschen, im Laufe des Lebens, gleich stark verliebt sein kann. Klappt es mit dem einen Liebespartner nicht, dann eben später bei dem nächsten. Es gibt nicht den oder die eine, auch wenn man es im ersten Moment bei diesem schönen Gefühl oft denkt.
Richtig verliebt sein mit all den romantischen Gefühlen, den neuronalen Prozessen im Körper, dem Tunnelblick den Milliarden von unbewussten Abläufen und den pausenlosen Gedanken über die Person, ist nicht zur selben Zeit für 2 oder mehrere Menschen möglich. Dies kann in voller stärke und Gesamtheit nur zeitversetzt geschehen, niemals gleichzeitig.
Es Kann auch sein, das man beide Menschen liebt und sogar Gefühle für beide entwickelt. Aber ein richtiges Verliebtsein zu beiden kann das nicht darstellen. Dies würde auch naturgemäß keinen Sinn ergeben, egal ob man es aus evolutionärer oder religiöser Sicht betrachtet.
Es ist gut sich in dem falle genau damit zu beschäftigen bei all den schönen Gefühlen kann ein Gefühlschaos in dem Bereich auch ziemlich anstrengend sein ja sogar viel Leid verursachen und schaden.
- Was ist es, was mich am einen reizt?
- Was ist es was mich am anderen reizt?
- Ist es sexuelle Anziehung?
- Ist es ein Sicherheitsgefühl / Gewohnheit?
- Ist es Schwärmerei?
- Ist es Mitleid?
- Ist es Verliebtsein?
- Ist es Liebe?
Sind es mehrere Dinge.
Was gibt mir der/die eine was der/die andere mir nicht geben kann?
Was fehlt mir momentan?
Möchte ich einfach nur von mehreren Menschen geliebt werden.
Was brauche ich?
Anschließend ist es gut sich genau zu überlegen was man sich von all dem selbst geben kann und was nicht. Und dann führt kein Weg daran vorbei, irgendwann Kompromisse einzugehen und konsequent zu bleiben.
Ohne Worte es trifft soviel zu in meinen Herzen. Ja ich liebe zwei Männer der eine für super guten sex und der andere für Zärtlichkeit und küssen
Ich werde von einer verheirateten Frau geliebt. Und auch ich liebe sie. Wir sind alt und erfahren genug, um Liebe von Verliebtheit zu unterscheiden. Fast 3 Jahre sind wir uns schon verbunden, und diese Liebe haben wir uns durchaus „erarbeitet“.
Ihr Mann und sie führen schon lange eine offene Ehe, sind/waren Swingerei, die also hauptsächlich Sex mit anderen, auch unabhängig voneinander, suchten.
Ich bin kein Swinger!
Dennoch suchte ich keine Partnerin mehr fürs Leben.
Ich erkenne die Erfordernisse einer klassischen, festen Beziehung an mit viel Zeit füreinander, Nähe, kann und will aber aus mehreren Gründen diese Erfordernisse nicht mehr bedienen.
Von daher passt mir diese „Teilzeitliebe“ sehr gut in mein Lebenskonzept.
Wichtig: Alles ist offen im Sinne von Transparenz und Ehrlichkeit. Ihre Familie kennt mich, keine Heimlichkeiten, also kein Betrug!
Und leicht ist es nicht nur, auch wenn es um Bereicherung geht.
Es ist für alle etwas Neues gewesen, etwas, was man lernen muss. Das muss man wollen, sicher auch können. Es ist Arbeit, erfordert noch mehr Kompromisse, auch Verzicht, denn ich habe schon manchmal das Gefühl, mehr Zeit mit ihr verbringen zu wollen, mehr von ihr zu haben.
Aber ihre nach außen hin intakte Ehe ist unantastbar, was auch wirtschaftliche Gründe hat. Das Leben mit ihrer Familie und ihren Freunden hat Priorität. Wobei auch sie ganz oft den Wunsch verspürt, mehr mit mir zusammensein zu wollen.
Wir haben lange nach einem Begriff für uns gesucht, sind zumindest überein gekommen, dass wir eine Liebesbeziehung haben.
Wir schreiben uns jeden Tag von früh bis spät, wir verreisen auch mal miteinander.
Und nein, Sex steht nicht im Vordergrund.
Ich denke schon auch, dass Ihr in ihrer Ehe etwas fehlt. Aber deshalb muss man sich ja nicht gleich trennen, wenn so vieles verbindet. So kam es wohl auch zur Swingerei, der ich durchaus kritisch gegenüberstehen. Denn die bedeutet oberflächlichen und letztlich bedeutungslosen Sex, ständig wechselnde Sexualpartner, auf die man sich nicht wirklich einlässt, nur den eigenen Trieb und das eigene Kopfkino bedient. Man benutzt sich gegenseitig. Das gibt sogar die erfahrene Swingerei zu, die nun nicht mehr swingen mag, weil Sex mit Gefühl einen deutlichen Mehrwert hat. Sie hat zwar auch noch Sex mit ihrem Mann, seltener als mit mir, haben sich allerdings in den 33 Ehejahren die Präferenzen verändert, weicht das, was die beiden kickt, sehr voneinander ab.
Natürlich fehlt dann etwas, wenn es der andere nicht leisten kann oder will. Kommunikation ist alles. Statt sich zu trennen, haben sie ihre Ehe geöffnet.
Der Mann hat wechselnde Dates, seine Frau hat sich für eine weitere Beständigkeit mit mir entschieden.
Wir sind stark genug, Eifersucht da keinen großen Platz zu geben. Letztlich ist es für alle ein Gewinn für Harmonie und Stabilität.
Prinzipiell gilt, man kann nicht alles, und schon gar nicht gleichzeitig haben. Und es gibt sicher auch mal Missstimmungen.
Wenn bedeutungslos, stößt man ab, was unbequem wird. Aber in Liebe arbeitet man daran, wie in jeder gesunden Beziehung.
Wir sind uns wichtig. Liebe hat schließlich nichts mit Besitzen zu tun.
Ich war mir lange über meine Rolle nicht im Klaren, hatte Angst, abgestoßen zu werden, wenn es sich „ausgespielt“ hat. Habe es auch zweimal beenden wollen, vor allem, mich nicht gänzlich öffnen, aus Furcht, verletzt zu werden, wenn ich diese Gefühle zulassen. Aber sie hat um mich gekämpft, mir gezeigt, dass ich keine Affäre für sie bin, kein temporärer Liebhaber, sondern jemand, den sie liebt und in ihrem Leben haben möchte.
Als ich das verstanden hatte, zu meinen Gefühlen stand, die zweifelsohne schon da waren, haben wir auch noch viel offener kommuniziert.
In meinem Leben ist sie die Frau an meiner Seite. In ihrem Leben bin ich ihr zweiter Mann, von dem freilich nicht alle wissen, ihre engste Familie aber schon. Freunde wissen von uns, gibt es natürlich auch einige ihrer, die das nicht gut finden, wieso auch immer. Aber deren Erlaubnis brauchen wir ja auch nicht. Auch darin sind wir fest.
Ich denke manchmal, Affären sind gesellschaftlich akzeptierter als solche Lebensmodelle. Denke aber auch, dass da Neid und Missgunst keine unerhebliche Rolle spielen, wenn die Leute sehen, dass es funktionieren und bereichernd sein kann, sie es sich nur nicht trauen oder der Partner das nie mitmachen würde.
Ich habe früher auch anders gedacht, war das eigentlich nie vorstellbar für mich. Aber das Leben lehrte mich vieles. Garantien gibt es eh für nichts. Verliebtheit ist ein Gefühl, das man sicher nicht beeinflussen kann. Liebe aber ist durchaus auch eine klare Entscheidung unter Berücksichtigung aller Rahmenbedingungen.
Wir haben uns ganz bewusst darauf eingelassen.
Und Qualität ist auch hierbei wichtiger als Quantität. Einen Menschen zu lieben – und da hat der Begriff Beziehung in dem Moment noch gar keine Bedeutung – ist unabhängig vom jeweiligen Familienstand.
In allem im Leben gilt es, das Beste daraus zu machen, einen Weg zu finden, den man gehen kann. Auch Oscar Wilde meinte: „Zu einer glücklichen Ehe gehören mehr als zwei Personen.“ 😉
Bei allen (Ver)Bindungen geht es letztlich auch um Ergänzung.