Willst du überhaupt glücklich sein?
Komische Frage eigentlich, denn man denkt doch, dass wir alle im Prinzip im Leben glücklich sein möchten.
Doch tatsächlich ist das nicht immer der Fall und schon gar nicht selbstverständlich.
Viele Menschen geben nicht ihr Bestes oder versuchen gar nicht wirklich glücklich zu werden. Manche Menschen wollen nicht glücklich sein.
Sie fahren quasi mit angezogener Handbremse.
Doch oft geschieht dies unbewusst.
Niemand stellt sich wirklich bewusst hin und sagt “Ich versuche alles mit voller Absicht, um nicht glücklich zu sein“.
Aber es gibt Menschen, die hin und wieder im Leben oder auch dauerhaft tatsächlich so handeln. Und vieles verhindern, was ihnen Glück bringen könnte.
Manche haben sich in ihrem Unglück eingenistet. Sie ziehen teilweise ja sogar bewusst weiteres Unglück an und fühlen sich dann bestätigt.
Man selbst kann auch kurzfristig oder langfristig unbewusst hin und wieder so handeln.
Besonders in einer Krise oder Depression kann man auch schnell in ähnliche Marotten rutschen. Das muss wie schon gesagt keine Absicht sein, sondern kann auch stark von Ängsten geschürt werden.
Deshalb ist es tatsächlich wichtig sich immer und immer wieder ernsthaft zu beobachten und sich die verrückt anmutende Frage zu stellen: „Möchte ich gerade tatsächlich glücklich sein?„.
Bestimmte Gründe verhindern das Glück in einem oder sorgen dafür, dass die Handbremse angezogen bleibt.
1. Verlustängste:
Die Angst davor auch noch das bisschen, was man hat zu verlieren.
oder die andere Seite
Die Angst das Schöne doch wieder zu verlieren, also kann man es gleich sein lassen.
Denn wie wir wissen, ist das Leben ein auf und ab. Doch manche verkraften es nicht, den Lauf, das Hoch oder den einen Glückszustand vielleicht wieder loslassen zu müssen, deshalb wollen sie es erst gar nicht haben. (Dabei ist jedoch wichtig zu verstehen, dass das nächste Tief bei weitem nicht so groß sein muss wie das jetzige oder das erste einmal war. Mit jedem weiteren Glückszustand wächst deine Anziehung für späteres Glück auch.)
2. Das Ungewohnte und die Angst davor:
„Ich will es aber auch nicht wirklich, weil es mir Angst macht“.
Menschen, die seit der Kindheit ein schweres Leben haben, sind das Glück einfach auch nicht gewohnt. Es ist das Unsichere, das Unbekannte, das Seltene.
Nicht loslassen können: die alten Rituale, welche das Glück verhindern, wollen nicht aufgegeben werden.
3. Sicherheit:
Auch wer lange Zeit in einer Depression ist, kann dazu neigen diesen Zustand des Unglückes als geborgen und sicher anzusehen und sich immer wieder daran fest halten wollen. Sich also auch alles mögliche zu verwehren, was glücklich machen könnte. Sie brauchen etwas, worüber sie sich Sorgen machen können. („Ich fühl mich wohl in meiner Depression, da weiß ich was ich habe.“)
4. Erziehung, Aberglaube oder Gesellschaft:
Ja auch solche inneren, negativen Glaubenssätze können einen abhalten.
Du darfst nicht zu viel lächelnm, du musst hart arbeiten, keuchen, schwitzen und leiden, um ein guter Bürger zu sein. Es darf dir nicht zu gut gehen.
Es gehört sich nicht, Glück und Freude zu empfinden. (Meist wurde das von sehr unglücklichen Eltern weitergegeben.)
5. Angst vor Neidern:
Ein Beispiel: Jemand war mal sehr glücklich und hat starken Neid von anderen erfahren, sodass er sich nicht mehr traut oder sich erlaubt, glücklich zu werden. Oder es zumindest unterdrückt, was auch wieder unglücklich macht.
6. Minderwertigkeits- oder Schuldgefühle:
Ich habe es einfach nicht verdient, glücklich zu sein.
Man hat vielleicht mal jemanden verletzt oder so wie jeder Mensch, mal unrecht gehandelt und denkt nun aufgrund seiner Vergangenheit kein Glück im Leben mehr verdient zu haben.
7. Falsches Mitgefühl:
Anderen geht es schlecht, also darf es mir auch nicht gut gehen.
Man sieht all das Leid in der Welt oder in seiner Stadt oder in der direkten Nachbarschaft. Und man möchte nicht glücklicher sein als andere es scheinbar sind. Aus Mitgefühl oder aus scheinbarer Höflichkeit. (Dabei ist jedoch wichtig zu verstehen, dass du als glücklicher Mensch auch viel mehr Kraft hast anderen zu helfen. Denn als unglücklicher Mensch bist du viel mehr mit dir selbst beschäftigt.)
8. Angst vor Verantwortung:
Wenn es mir gut geht, dann wollen andere womöglich etwas von mir. Sie wollen meine Hilfe oder ich muss mich um sie kümmern.
Die Erwartungen der anderen an mich würden womöglich steigen. Und meine Erwartungen an mich würden womöglich ebenfalls steigen. Ich könnte einen guten Job machen, viel Geld verdienen, meine Träume verwirklichen usw. Nein, lieber bleib ich unglücklich, das scheint mir bequemer. Und ich habe immer einen guten Grund.
Welcher innere Grund hält dich momentan davon ab glücklich zu sein? (Bei mir sind es immer wieder mal die Verlustängste…)
Glück ist Trainingssache und will jeden Tag aufs Neue wieder gelebt werden. Dies geht aber nur, wenn man es auch “wirklich“ will. Und obwohl es auch immer wieder Tiefs geben wird, so kann man mit diesen im Bewusstsein des Glückes viel besser umgehen. Und keine weitere Krise, keine Depression, kein Tief muss und wird aufgrund der neuen Erfahrungen je wieder so schwer wiegend sein, wie die erste.
Dies gilt es zu verstehen, um langfristiges Glück zu gewinnen.
Und die innere Angst vor dem glücklich sein zu verlieren.
Hier kannst du noch weiter lesen: 5 Eckpfeiler für ein glückliches Leben
Alles Liebe, Georg.
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