Wir müssen über unseren Fleischkonsum reden
Er ist einfach nicht tragbar. Sorry, dass ich da so mit der Tür ins Haus falle. Doch es wird immer dringlicher, dass mehr Menschen ihren Fleischkonsum reduzieren und auf eine pflanzliche Ernährungsweise umstellen. Warum? Wir sind mittlerweile verdammt viele Menschen auf diesem Planeten. Und die Zahlen steigen. Wenn jeder Mensch weiterhin Fleisch- und Milchprodukte konsumiert, dann haben wir diesen schönen Planeten Erde bald komplett zerstört. Denn für die jährlich rund 70 Milliarden (das ist eine 7 mit neun Nullen!) Nutztiere, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet und geschlachtet werden, muss Platz geschaffen, Futtermittel erzeugt und Wasser verbraucht werden. Und zwar viel, seeeeeeehr viel. Viel zu viel.
Wie ich meinen Fleischkonsum reduzierte
Ich selbst habe erst vor ein paar Jahren meine Ernährung umgestellt. Nicht von heute auf morgen, sondern ich habe allmählich mehr und mehr Tierprodukte weggelassen. Auslöser waren verschiedene Berichte, die ich gelesen habe, die mir den Zusammenhang von der Umweltkatastrophe und Klimakrise und unserem Fleischkonsum näher gebracht haben. Und sobald man sich mehr mit der Fleisch- und Milchindustrie beschäftigt, kommt man an Bildern und Videoauschnitten von Schlachthöfen nicht vorbei. Und somit war das Tierwohl ein weiterer ausschlaggebender Punkt für meine Ernährungsumstellung. Und ich danke mir jeden Tag für diesen Schritt. Ich fühle mich sehr wohl diese ausbeutende Industrie nicht mehr zu unterstützen. Ich fühle mich leichter und mein Leben ist irgendwie positiver ausgerichtet. Es ist auch kein Verzicht, sondern eher eine Bereicherung.
Mittlerweile ist es leichter denn je, sich ausgewogen, lecker und gesund vegan zu ernähren. Und ich freue mich sehr, dass immer mehr Menschen aufwachen und ihre Essgewohnheiten überdenken.
Unser Fleischkomsum ist nicht tragbar
Doch kommen wir zurück zum Platz- und Ressourcenverbrauch, die für die Tier-und Milchindustrie drauf gehen. Ich droppe mal paar Zahlen. Vieh oder Viehfutter nimmt mittlerweile 1/3 des Landes der Erde ein. Um ein Kilo Rindfleisch zu erzeugen, braucht es eine Fläche von 27 bis 49 Quadratmetern, je nachdem welches Futter für das Tier angebaut wird. Das muss man sich mal bildlich vorstellen! Das ist die doppelte Größe meines WG-Zimmers in Berlin. Und das nur für 1kg Rindfleisch.
In Deutschland wird rund 60% des angebauten Getreides als Tierfutter eingesetzt und lediglich 1/5 dient direkt der menschlichen Ernährung. Das ist doch verrückt! Unsere Supermärkte quellen über, wir schmeißen Lebensmittel sogar weg und in anderen Teilen der Welt leiden Millionen von Menschen an Hunger. Stell dir vor, dass niemand mehr hungern müsste, wenn wir nur unsere Prioritäten und Essgewohnheiten ändern würden.
Viele Argumente gegen Fleischkomsum
Der gravierende Wasserverbrauch ist auch ein echtes Problem. Für ein Kilo Rindfleisch werden rund 15.000 Liter Wasser benötigt. Und zwar nicht, weil das Tier so viel trinkt, sondern das meiste Wasser fließt eben in den Anbau der Futtermittel. Beim Duschen verbrauchen wir ungefähr 15 Liter pro Minute, also so 100 bis 150 Liter pro Duschgang. Also von wegen, Wasser sparen durch kürzeres Duschen. Probier es mal mit Fleischkonsum reduzieren – da spart man wirklich Wasser!
Hinzu kommt eben, dass die Tierindustrie viel Leid verursacht. Nicht nur für die Tiere selbst, die unter barbarischen Zuständen gehalten und dann getötet werden (sicherlich hast du schon mal Videoausschnitte aus Schlachthöfen gesehen), sondern auch Menschen werden durch die Tierindustrie aktiv ausgebeutet. Die Arbeitsbedingungen in Schlachthäusern sind oft grausam.
Einen Punkt möchte ich noch ansprechen. Viele überzeugte Fleischesser verwenden oft das Argument, dass eine vegane Ernährung für die Abholzung des Regenwaldes verantwortlich ist, da in Brasilien Soja für Tofu-Produkte angebaut wird. Doch das ist nicht der Fall. Nur 2% der weltweiten Sojaernte werden für den menschen Konsum verwendet, der Rest dient als Tierfutter.
Veganismus ist nicht nur ein Trend
Veganismus ist nicht nur ein Trend und wir springen auf den Zug, weil es cool klingt. Es ist ein wichtiger Schritt, den wir zusammen gehen müssen, um den Planeten nicht weiter zu zerstören. Fleischkonsum ist bei so vielen Menschen auf der Erde einfach nicht tragbar. Es gibt so viele leckere Alternativen! Fast alle Gerichte kann man mittlerweile auch vegan zaubern. Es gibt unendlich viele Rezepte!
Ich kann jedem nur empfehlen, sich mehr mit der Thematik auseinander zu setzen. Es gibt viele Dokus, zum Teil auch auf Netflix (Cowspiracy, Seaspiracy, Gabel statt Skalpell, Earthlings,…), Bücher wie zum Beispiel Vegan-Klischee ade! von Niko Rittenau, die China-Study von T. Colin Campbell, How Not To Die von Dr Michael Greger und so viele mehr. Und Social Media ist natürlich auch gefüllt von Leuten, die die vegane Ernährungsweise vorleben.
Und falls du auf fehlende Offenheit und Toleranz in deinem Freundes- und Bekanntenkreis oder in deiner Familie triffst, kannst du dich mit anderen Leuten online vernetzen und austauschen. Fast in jeder Stadt gibt es vegane Gruppen. Nicht weil es ein Kult ist, sondern weil auch andere mit fehlender Offenheit in ihrem Umfeld zu kämpfen haben.
Ich wünsche dir alles Gute, Tina.
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