Depressiv! So fühlt man sich mit Depression.

Georg Kirschstein

Depressiv

Mein Herz ist schwer.
Der Kopf, er ist voll und doch auch leer, zur gleichen Zeit.
Stress macht sich schon nach dem Aufwachen breit.
Wieder und wieder, den ganzen Tag.
Kein Gefühl für Zeit.
Klare Gedanken fehlen.
Doch die anderen ranken sich um das Gleiche.
Wollen mich quälen.
Singen die gewohnten, selbstzerstörerischen Lieder.
Kann mich nicht akzeptieren. So durcheinander. Und schon gar nicht im Zentrum meiner Kraft.
So schlapp die Arme und hängend die Augenlider.
Kraftlosigkeit und die Unruhe tobt im Inneren zur gleichen Zeit.
Fühl mich getrennt.
Kein Gefühl der Einheit.
Keine Erinnerung, die das noch kennt.
Bin kühl, doch nicht komplett gefühlskalt.
Frust, Wut und Traurigkeit begleiten mich auf Schritt und Tritt.
Ein bisschen Hoffnung ist manchmal noch da.
Aber nicht im Hier und Jetzt.
Sehr fern, nicht wirklich nah.
Müde und schlaflos, kalt und nervös.
Wie soll das enden.
Alle Ratschläge erreichen mich nicht.
Sind eher als spucke mir jemand ins Gesicht.
Viele Mittel und Methoden da draußen.
Positiv denken kannst du dir schenken.
Alles Phrasen und Flausen für mich.
Niemand versteht meine Sicht.
Der Berg vor mir scheint zu groß.
Angst klebt wie Gummibänder an mir.
Sie halten mich unten. So kann ich nicht los.
Ja, keine Ahnung wie ich hier hergekommen bin.
Aber klar, möchte ich fort.
Doch scheint mir diese Hölle der sicherste Ort.
Will allein sein, doch sehne mich gleichzeitig nach jemandem, der mich versteht.
Nach jemandem, der mir hilft.
Doch niemand wird mich verstehen.
Ich kann mich ja selbst nicht sehen.
Fühl mich allein unter Menschen und kann doch nicht mit mir sein.
Bin einsam und lieber allein.
Wer sollte auch helfen.
Werden alle doch nur noch mehr in die Wunden stechen. Werde das nicht überstehen.
Ich werde mein Herz verschlossen lassen und auf Distanz gehen.
Werde nicht zusehen, wie sehr man mich wieder verletzt.
Will nur betäuben. Nicht fühlen.
Will dass es aufhört. Jetzt.
Und dass es schnell geht.
Es ist besser, als dass es mein Herz noch mehr zerfetzt.
Der Kopf – eine Last, die mich hasst.
Bin scheinbar entfremdet von meiner Natur. Nicht so, wie ich sein sollte.
Will mich bestrafen, doch wie kann ich nur. Passe nicht ins Bild der fröhlichen Gesellschaft.
Bin anders als ihr.
Leistungsfähig bekommt ihr mich nicht. Ich rebelliere.
Ich friere.
Betäubung muss her. Will es nicht spüren.
Ich mutiere zum Tiere.
Essen. Pornos. Rauchen. Saufen.
Ablenkungsmanöver jagt Ablenkungsmanöver.
Bin gierig, doch werde nie satt.
Der Appetit fehlt.
Auch wenn mich der Hunger quält.
Dennoch gibt es sie, die Fressatttacken.
Die Exzesse.
Die endlosen Dopaminspritzen.
Wie ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Nichts ist mir gerade lieb.
Doch Stille darf nicht sein.
Gedanken sind der Dieb der echten Erinnerung. Verzerrung ist der Schmerz und seine Verschlimmerung.
Doch wie kann ich anders.
Schuldgefühle. Sind immerwieder Anlass.
Doch das eine ergänzt das andere.
Ich denke negativ. Ich liebe mich nicht.

Doch Ich frage mich.

Wer sagt das in diesem Körper. Wer spricht das.

Und was ist ICH?

Georg Kirschstein. 2021

Ja so fühlt es sich an, depressiv zu sein.

Es gibt verschiedene Formen und Tiefen der Depressionen und Krisen. Natürlich kann es variieren. Eine Depression äußert sich nicht immer exakt so, wie in meinem Gedicht beschrieben. Aber oftmals fühlt es sich so an für viele Menschen.
Ich schrieb diesen Text zum Großteil vor vielen Jahren am Höhepunkt meiner Depression.

Und heute ist alles so anders.

Georg Kirschstein Autor Coach Blogger

Ja wer bist Du wirklich?
Wer ist das, was verletzt werden kann?
Wer trägt den Schmerz?
Wer raubt dem anderen selbst seine Ruh?
Bist du deine Geschichte?
Bist du deine Gedanken?
Ich kann mich selbst beobachten. Ich höre mir doch selbst zu.

Auch diese Fragen haben mir damals geholfen und vieles, was ich hier im Blog teile. Aber auch Reflexion und Spiegelung mit Therapeuten / Coaches oder mit jemanden Unabhängigen ehrlich reden, hat am Ende viel gebracht.
Es ist sehr hilfreich und beschleunigt die Heilung, sich unabhängige Unterstützung zu holen.
Auch wenn man am Anfang nicht wirklich will und Lust darauf hat.
Es sind diese kleinen Schritte die langsam gegangen werden, welche die Besserung bringen.

Es braucht keine großen Veränderungen.
Nur kleine.
Kleine Babyschritte.
Im kleinst möglichen Tempo.
Nicht zuviel Druck.

Es kann einige Monate oder sogar Jahre dauern. Es kann aber auch schneller vorüber gehen als gedacht. Und die kleinen Schritte werden schnell summiert und können etwas in Gang setzen.

Ich bereue nichts. Auch die Depression nicht.

Es ist rückblickend ein Geschenk gewesen.
Aber damals hätte ich jeden müde belächelt, der mir so etwas sagt.

Doch es ist wahr. Ich bin das beste Beispiel. Es ist gut möglich, dass es dir bald besser geht.

Klar, mit dem heutigen Wissen hätte ich mir Leid ersparen können.
Aber ohne manches Leid hätte ich das heutige Wissen nicht.

Depression ist kein Todesurteil und keine ausweglose Situation.
Und auf gar keinen Fall ein Versagen. Oder etwas Unmenschliches. Es ist absolut nachvollziehbar in der heutigen Zeit und unter den Bedingungen, die so manch einer von klein auf erfährt.
Und fast jeder hat im Leben mal eine Depression oder depressive Episode.
Sei gewiss, Du bist nicht allein. Es geht Milliarden von Menschen im Leben mal so. Mal länger, mal kürzer.
Wir alle halten uns für Aliens.
Doch das sind wir nicht.

Wir sind genauso richtig, wie wir sind. Auch mit Stimmungsschwankungen, Krisen und Macken.
Und wir alle machen „Fehler“ im Leben.

Doch es muss nicht länger unser Hier und Jetzt beeinflussen.

Wir dürfen loslassen.

Der Widerstand gegen den Schmerz vertieft das Leid.

Der Widerstand gegen das, was ist.

Doch Akzeptanz braucht Übung.

Die Welt ist kein Ponyhof. Natürlich gibt es auch bei mir ab und zu noch Momente der Betrübtheit (die gehören zum Leben dazu), doch sie sind nicht vergleichbar mit früher und eher selten zurzeit.
Sie sind wilkommene Abwechslung.
Sie sind Freunde des Glücks. Ein Teil davon.

Ohne sie wäre das Glück weniger klar, weniger tief.

Erlaube dir, auch mal schlecht drauf zu sein.
Aber handle, wenn es länger anhält. Und die Gedanken nur noch das gleiche Lied singen.
Und nimm dir unabhängige Unterstützung. Durchbreche die Kreisläufe der destruktiven Gedanken.
Sie manifestieren die Depression am meisten. Sie saugen die Energie heraus. Sie erzeugen das Leid.

Es muss keine Dauerkrise und schwere Depression sein. Der Gedankenstrom kann absolut unterbrochen und neues erschaffen werden. Durch Wiederholung und Übung.

Und Krisen sind ganz normal.

Wir brauchen die Unvollkommenheit, um die Vollkommenheit zu erkennen.
Wir werden alle durch Krisen gehen. Mal Selbstzweifel haben, mal Niederlagen erleben. Geliebtes loslassen müssen und Trauer bewältigen.

Du bist nicht allein.

Doch dauerhaftes Leid muss nicht sein.

Alles Gute. Viele Grüße, Georg.

 

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