Spiel mit der Angst – Teil 2: Die Angst vor der Angst erkennen und handeln.

Georg Kirschstein

Es ist sehr kraftraubend, wenn man versucht zu vermeiden oder einen vermeintlich bequemen Weg um die Angst herumzusuchen. Dies kostet viel Zeit und Kraft und die Kapitulation vor der Angst, raubt uns auch einiges an Selbstwert. Je mehr man verdrängt, vermeidet und aufschiebt, desto mehr kann das negativen Einfluss haben.
Auch verborgene Ängste, die man oft nicht bewusst wahrnimmt, können einen sehr blockieren oder gar krankmachen. Es kann sehr hilfreich sein, dies gemeinsam mit einem Therapeuten zu lokalisieren und anzugehen.

Oft haben Menschen am meisten Angst davor, noch mehr Ängste zu bekommen.
Also Angst vor neuen Angstverknüpfungen.

Nehmen wir wieder das Beispiel: Fremde Menschen ansprechen. (Wie in Teil 1. Spiel mit der Angst, Angst überwinden und glücklicher werden.)

Eine große Angst dabei ist, Ablehnung oder eine andere schlechte Reaktion zu bekommen.
Unter anderem auch, weil wir vielleicht mit gewissen Hoffnungen und (falschen) Vorstellungen in das Gespräch gehen. Es zu sehr werten und oder die Reaktion als zu persönlich betrachten.
Aber eigentlich ist es nicht direkt das negative was vom anderen ausgehen könnte. Es ist die Angst vor uns selbst, also Angst vor unserer (eigenen) Reaktion auf ein eventuelles negatives Erlebnis was uns Angst macht.

Wieder etwas worüber wir ja Macht haben.

Wir selbst produzieren ja die Angstgedanken nach schlechten Erlebnissen. Das war in der Vergangenheit immer so.

Negatives Erlebnis = viele negative Gedanken = z. B. Selbstzweifel im schlimmsten Fall bis hin zur Infragestellung der Existenzberechtigung = verminderters Selbstwertgefühl = ängstliches Verhalten = vermehrt negative Erlebnisse und z. B. auch Suchtauslebung oder anderweitige Flucht vor sich selbst. Vermeidungsstrategie, Isolation = Depression, soziale Ängste, generalisierte Angststörung usw.

Ein Teufelskreis.

Angstgedanken im Beispiel ‚Angst vor Menschenkontakt mit Fremden‘ könnten sein.

  • Werde ich danach für immer noch mehr Angst haben mit Menschen zu sprechen?
  • Werde ich mich in Zukunft verschließen?
  • Werde ich noch unsicherer mit Menschen?
  • Werde ich in Gegenwart anderer nur noch Alkohol trinken müssen um entspannt mit Menschen umgehen zu können?

Also alles Angst vor der Angst vor der Angst vor der Angst.

Wir selbst füttern diesen teils Blockierenden und manchmal sogar krankmachenden Kreislauf aus Angstgedanken. Durch bewusste und teils unbewusste Angstspiralen aus Gedanken nach Enttäuschungen oder erschreckenden manchmal auch sehr schlimmen oder anderweitig negativen Erlebnissen.
Doch das müssten wir ja gar nicht weiterhin in der Intensität tun.

Wir brauchen nicht, solch einen Kreislauf aus Angstgedanken und Verknüpfungen bis hin zu weiteren negativen Erlebnissen oder Vermeidung von neuen Erlebnissen, weiterführen.
Je nach schwere eines Ereignisses ist es natürlich normal auch danach negative und ängstliche Gedanken zu haben. Doch es geht darum diesen Gedanken nicht mehr Kraft zu geben als sie eigentlich haben. Es geht darum NICHT ewig im Kreis zu grübeln und diesen Gedanken, die auf ein Ereignis folgten zu erlauben, an sich selbst oder gar dem Leben zu zweifeln. Und es geht darum nicht weiter zu verdrängen und zu vermeiden.

Beim Thema, eine negative Reaktion bei Gesprächskontakt mit Fremden bekommen zu können, ist es vom logischen her doch irrelevant und dumm dem Gedanken (z. B. “ich werde nur noch schlechte Reaktion und Abweisungen bekommen oder nie wieder werde ich mich trauen jemanden anzusprechen.“) Kraft zu geben.

DIESES DENKEN mindert das Selbstwertgefühl und NICHT die Aktion oder Reaktion eines anderen.

Dieses denken ist entscheident und verantwortlich für weitere Ängste.
Klar ist es besser wir gehen von einer positiven Reaktion oder zumindest keiner negativen aus, dann sind wir sicherer und die Wahrscheinlichkeit einer negativen Reaktion schwindet. Aber das ist bei weitem nicht so wichtig und hat auch nicht hundertprozentig etwas zu sagen. Denn man kann super selbstbewusst und super freundlich und cool auf jemanden eingehen und dennoch eine negative Reaktion erhalten.
Alle Menschen haben auch Stimmungsschwankungen.
Und natürlich können auch noch weitere negative Reaktionen in Zukunft kommen. Aber es kann, sehr warscheinlich, auch irgendwann eine wunderbare Reaktion kommen. Menschen und Tageslaunen sind so verschieden und vielschichtig, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist und je mehr man versucht, desto höher ist die Chance auch.

Die Frage ist nur wie das eigene mindset (Denkweise) ist. Wie hast du dich Programmiert? Auch eine negative Reaktion kann dich sehr stärken, wenn du darauf achtest, was wirklich zählt. Nämlich dein handeln und nicht die Reaktion von jemandem.

Völlig egal was im anderen vorgeht. (Bei diesem Thema)
Am meisten zählt doch, wie wichtig ist es für uns?
Wie die Reaktion ausgeht, kann und sollte dir so weit es geht egal sein, solange du freundlich bist.
Was zählt, ist dein handeln deine Überwindung. Was zählt, ist das du freundlich bist und dich etwas traust.

Dies ist sowieso einer der wichtigsten Schlüssel im Leben. Vielmehr Wert auf das zu setzen was ICH selbst mache und nicht darauf was andere machen. Vielmehr Wert darauf zu setzen was ICH SELBST schaffen kann. Vielmehr Wert auf kleine und größere Erfahrungen zu setzen und nicht immer nach Reaktionen und Ergebnissen zu gieren und von anderen etwas zu erwarten. Vielmehr wert auf Dinge zu legen, die man selbst in der Hand hat.

Und eines ist Fakt. Eine Angst zu überwinden ist ein größeres und viel langanhaltenderes Glücksgefühl als das schönste Lob der Welt von jemand anderem.
Auch Scheitern ist nichts Schlechtes.
Es ist wichtig vielmehr wertzuschätzen, das jedes Scheitern einen auch ein Stück weiter auf seinem Weg gebracht hat. Scheitern ist leider noch viel zu negativ behaftet. Vermeiden ist das negative, scheitern bedeutet das man etwas versucht und das man auf dem richtigen Weg ist.
Scheitern bringt einen weiter, während vermeiden einen zurückwirft. Egal ob man seinen Wunsch gleich erfüllt bekommt und sein Ziel in der Form gleich erreicht, man hat sein Bestes gegeben (das beste was zu diesem Zeitpunkt gerade möglich war) und man kann stolz auf sich sein. Ich glaube manche Dinge sollen auch einfach nicht sein. Auf jeden Fall kommt man wieder ein Stück weiter dadurch. Viel weiter, als wenn man es nie versucht hätte. Auch hat man die Chance somit etwas Besseres zu erfahren.

Ist denn die Reaktion oder das Resultat so wichtig?

Hier müssten wir unsere Erwartungen und Hoffnungen ansehen und schauen nach was gieren wir eigentlich. Was denken wir würde uns glücklich machen was nicht in unserer Macht steht? Welche Reaktion wünschen wir uns und denken wir wirklich sie hebt unser Selbstvertrauen, Glück oder unseren inneren Frieden an und macht uns Happy?
Naturgemäß ist die Hoffnung auf etwas, bei jemanden den wir mögen sicher stärker als sonst. Auch Beispielsweise bei einem Vorstellungsgespräch bei einem Job den wir uns sehr wünschen.
Aber die Resultate sind nicht der Schlüssel zum Glück. Es geht um die Handlung unsererseits.

Und das ganze als Spiel zu sehen, als Erfahrungspunkte und Leiterstufen, die wir steigen, gibt uns vielmehr Freiheit und Glück als irgendwelche Erwartungen.
Nicht zu gieren nach dem Ergebnis, des Momentes, sondern zu begreifen, dass uns jeder Schritt entlang der Angst weiter bringt.
Es also auf UNS SELBST ankommen zu lassen und nicht auf den gegenüber oder Dinge die wir nicht komplett in unserer Hand haben.

Egal ob und wie sehr das Herz raast oder die Knie zittern.
Egal wie bekloppt wir uns fühlen oder aussehen gerade.
Es zählt, dass wir es gerade machen. Egal wie.
Am Ende können wir uns auf die Schulter klopfen und es wird von Mal zu Mal leichter.

Die Reaktion des anderen oder wie ist es ausgegangen? “Ach das ist doch völlig wurscht. Scheiß auf die Reaktion. Ich war freundlich und ehrlich und hab mich getraut.
Dieses große Glücksgefühl habe ich mir jetzt verdient.“

So kann man sich wieder sagen.
“Ich bin die Leiter hochgeklettert. Ich habe wertvolle Erfahrungspunkte und Skills entlang der Angst gesammelt und mein Denken (auch durchs manifestieren des Handelns) umprogrammiert. Ich bin ein Level weiter. Ab hier wird es wieder ein Stück leichter und es kann nie wieder so schwer sein wie beim ersten Mal.
Ein großer Meilenstein im Leben, den mir keiner mehr nehmen kann.
Ich giere nicht mehr stetig nach Erwartungen und Ergebnissen erhofften Reaktionen Ereignissen und fremdbestimmten Resultaten die mal eintreten und mal nicht und mich enttäuschen oder bitte erfreuen, erschüttern oder hoffentlich endlich aufbauen.
Nein ich freue mich auf Erfahrungspunkte und strebe, wenn dann nach mir, meiner Kraft und meinem Weg.“

Ein tolles und spannendes Spiel dieses verrückte Leben.

 

Hier gehts zu Teil 1. Ängste überwinden.

 

Bild: Pixabay Free-Photos

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