Mehr Ruhe von Gedanken. Beobachten ohne zu bewerten.

Georg Kirschstein

Frau sitzt im Wald und denkt nach. Menschenfreund.net - pixabayMenschen bewerten sich zu Tode, könnte man meinen. Wir alle schöpfen schöne und unzählig viele unnötige Gedanken. Haben das Denken zum höchsten Gut erklärt. Doch vergessen, wie sinnlos es oftmals auch ist. Die Spezies Mensch besteht aus Gedankenproduktionsmaschinen und das ist völlig in Ordnung. Denken ist Menschlichkeit. Doch mit ihm auch die Fehlinterpretationen und der Stress, der durch sie erzeugt wird. Dinge sind nicht wie sie scheinen und oft kommt es anders als gedacht. Klar, wir haben nicht die totale Kontrolle über die Gedanken so wie sie jetzt gerade aufpoppen. Aber wir können beeinflussen, wie wir auf sie reagieren und was für Gedanken somit folgen. Wir können mit dem nötigen Bewusstsein und etwas Training Gedanken stoppen, umformen, nutzen und die Sicht auf sie ändern. Sowie die Programme umschreiben, die unsere Gedanken produzieren. Und das sind die wertvollsten und wichtigsten Hebel die ein Mensch im Leben hat. Herr über den Kopf mit all seinen Konditionierungen zu werden, ist wahre Stärke. Und es ist wichtiger den je sich selbst bewusst zu sein.

Sich selbst seiner Gedanken bewusst sein.

Der Kopf ist wie ein Garten. Das Unkraut überwiegt, die wertvollen Gedanken blühen dazwischen. Und oftmals verblühen sie unbeachtet im Schatten des Unnützen. Ja wir stolpern über das Unkraut, wenn wir es nicht beachten und behandeln. Doch noch viel tragischer ist, dass mehr denken, urteilen und bewerten die Wirklichkeit in noch weitere Ferne rückt, als sie durch die Brille des Selbstkonzeptes sowieso schon ist. Wie oft beobachten wir die Welt und das Theater im Kopf spielt seine wildesten Stücke. Wie oft sehen wir jemanden und denken etwas dabei. Wie oft betrachten wir Dinge, Menschen, Geschehnisse und die Bewertungsmaschine läuft und läuft. Wie oft poppen Gedanken auf, welche unsere Klarheit verzerren, uns selbst herunterziehen oder andere in falsches Licht hüllen. Ein Klassiker ist auch Dinge herbeizudenken, die nie eintreten. Sowie Angst zu erzeugen und Zusammenhänge zu erspinnen, die wenig Sinn ergeben. Das Grübeln über die Vergangenheit oder Zukunft ist sicher mit das Sinnloseste von alle dem. Und viele sind sich dieser Vorgänge nicht wirklich bewusst. Zu normal erscheint das Lied der Stimme im Kopf. Zu identifiziert sind wir damit. Schließlich war es schon von klein auf da. Das Geplapper im Geiste. Auch wenn es mit steigendem Alter sicher etwas mehr geworden ist. Ich meine nicht pauschal negative Bewertungen. Aber jegliche Bewertung kann die Sicht stark verwässern und die Realität verzerren. Unser Gehirn will vergleichen, einordnen, sortieren, urteilen, verstehen, verknüpfen usw. Immer anhand der Vergangenheit. Sofort kommt: „Aha, so und so ist dies und das und er oder sie. Das war ja klar. Das kenne ich. Es ist wahrscheinlich. Das ist gut oder schlecht. Das mag ich. Das mag ich nicht. Das könnte ein Angriff sein. .. oh Verteidigungsmechanismus usw.“ Und diese Aufgabe des Verstandes hat zum Teil seine Berechtigung und Notwendigkeit. Doch ist sie oftmals absolut überzogen, unnötig, störend und verzerrend. Stört den Frieden und die Klarheit in uns. Bringt unnötige Unruhe und ein verwaschenes Bild auf die Welt. Oftmals läuft die Bewertungsmaschine viel zu stark, zu laut, zu oft und zu daneben. Doch die Wirklichkeit lässt sich besser mit ruhigem Kopf erkennen.

Beruhige die Stimme im Kopf.

Inneres Gleichgewicht im LebenNicht umsonst sagen einige weise Zitate, dass man mit dem Herzen klarer sieht. Ein ruhiger Geist lässt die Wahrheit deutlicher erkennen. Und da ist etwas dran. Probier es aus. Du wirst nicht untätig, wenn du weniger im Kopf bist und Gedanken am Fließband produzierst. Du wirst nicht handlungsunfähig. Du wirst nicht reaktionsfähig. Du funktionierst genauso und sehr wahrscheinlich noch viel besser als zuvor. Du wirst handeln, wenn es notwendig ist. Und weniger von sinnlosen Gedanken abgelenkt. Versuche es. Und sei nicht enttäuscht, wenn es am Anfang nicht gelingt. Oder nur kurz anhält. Es ist wie gesagt nicht möglich die Bewertungsmaschine dauerhaft auszustellen. Aber es ist möglich durch regelmäßiges Training, sie deutlich ruhiger und wieder und wieder kurzzeitig auszustellen. Kleine Momente bewusstem Erlebens sind Gold wert. Auch dich selbst und dein Leben wirst du dir durch bewussteres Denken weniger schlecht machen. Der Verstand kann dein Freund werden und kein Diktator mehr, der dir weiterhin deine Ruhe, Klarheit und Energie raubt. Er wird sanftmüdiger und klarer und mehr und mehr ein Werkzeug sein, das du schlau einsetzen kannst. Und so wertvoll es ist, negative Gedanken zu identifizieren und sie anzusehen und zu ergründen, so wichtig ist es zusätzlich zu verstehen, dass du nicht die Stimme und die Gedanken bist. Identifikation mit dem Denker ist die Wurzel des Übels.

Du bist nicht die Stimme im Kopf.

Nur weil sie so klar erscheint und immer da ist und dein Leben zu kontrollieren scheint, denkst du dass du die Stimme bist. Die Stimme im Kopf ist Teil der menschlichen Erfahrung. Doch sie wird nicht mehr der Hauptakteur sein mit dem du dich fälschlicherweise identifizierst. Sie ist ein Teil von dir, der seinen Nutzen hat. So wie die Arme zum Beispiel. Aber du nutzt deine Arme auch nur, wenn du sie brauchst. Du fuchtelst ja auch nicht mit den Armen pausenlos in der Luft herum. Also fuchtel nicht weiter dauerhaft mit dem Bewerter herum. Die meisten Gedanken sind Nonsens, die meisten Befürchtungen nicht wahr und die meisten Beurteilungen sinnlos unförderlich und unnötig.

Beobachte ohne zu bewerten.

Inneres Gleichgewicht im LebenVersuche die Lücke zwischen den Gedanken zu vergrößern. Bewerte nicht, dass du bewertest, wenn du bewertest. Sobald du bewertest, dass du bewertest und auch das wieder bewertest, dann zieht dich das sinnlose Spiel tiefer in die Unzufriedenheit. Wie so oft. Bist du nicht gut drauf – ok, nimm es zur Kenntnis. Überlege was du ändern kannst, aber bewerte es nicht zu sehr. Und vor allem bewerte nicht, dass du bewertest, wenn du bewertest. Besonders stark ziehen uns die Bewertungen der Bewertungen herunter. Wir ärgern uns, dass wir in einer Situation nicht die beste Laune, Energie oder Freude haben. Das ist schon zu viel des Ärgers, aber noch ok. Doch dann ärgern wir uns, dass wir uns darüber ärgern, dass wir uns ärgern. Hehe. Die Spirale der Bewertungen zieht uns tiefer in das Ärgernis.

Was hilft, um weniger zu bewerten was geschieht?

  • Bewusstheit für Gedanken entwickeln und trainieren. (Sich selbst bewusst sein.)
  • Lass auch die Gedanken selbst mal sein, ohne sie zu bewerten. Du kannst die Gedanken beobachten, ohne sie zu bewerten.
  • Meditation. (Verschiedene Techniken ausprobieren)
  • Gedankenüberprüfung. Glaube deinen Gedanken nicht blind. (Dazu sehr zu empfehlen: The work von Byron Katie.)
  • Identifikation mit dem Denker aufgeben. (Du bist wie gesagt nicht die Stimme im Kopf. Sie ist nur ein Teil von dir.) Und auch nicht die Gedanken. Identifiziere dich nicht mit den Gedanken. Du bist nicht die Gedanken.

Du bist der Beobachter. Beobachte die Gedanken. Und frage dich, ob sie absolut wahr sein könnten. Frage dich, ob sie dir dienlich sind. Mach dich nicht verrückt, wenn du viele unnötige Unkrautgedanken findest. Damit geht es dir so gut wie allen Menschen. Wie wir dann mit ihnen umgehen, macht den Unterschied im Leben aus. Mach sie dir bewusst. Erlaube der Stimme zu sein, aber glaube ihr nicht alles. Lehne dich zurück und genieße das Schauspiel im Kopf. Und versuche so oft du kannst, die Oberhand zu gewinnen und mehr Ruhe im Kopf zu bekommen. Also weniger zu beurteilen und im Alltag mal Stille zu bewahren und somit Situationen und Menschen unbewertet zu beobachten. Versuche auch zum Beispiel dich selbst und deine Taten und Gedanken weniger zu bewerten. Du brauchst nicht immer zu werten, um dich zu verstehen. Sich selbst zu verstehen, bedeutet Menschen verstehen. Setze, stelle, lege dich bewusst hin und genieße das, was ist. Ohne Bewertung. Sobald Bewertungen aufkommen, lass sie einfach in Ruhe. Denke nicht über sie nach. Versuche weiterhin Momente des Nichtwertens und Urteilens zu erfahren. Trainiere das wieder und wieder. Du kannst es so gut wie zu jeder Zeit und überall tun. Du wirst es dir danken. Auch wenn das dann wieder eine Bewertung ist. : )

Alles Liebe Georg.

Was sind deine bisherigen Erfahrungen mit Gedanken beobachten? Welche Taktiken kennst du, um die Stimme im Kopf zu beruhigen? Wir freuen uns über einen Austausch. Lass doch gerne deine Gedanken (ohne ihre Bewertung, hehe) in die Kommentare oder schreibe uns über das Kontaktformular.

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2 Kommentare

  1. Karin Döring-Krause

    Lieber Georg, ich sage es dir heute nochmals, du bist ein WUNDER-VOLLER Mensch – eine wirkliche Bereicherung dieser Welt. Ich wünsche mir, daß sehr sehr viele Menschen deine Gedanken aufnehmen und ebenfalls zu einer wirklichen Bereicherung dieser Welt betragen. Diese Welt braucht es mehr denn je, ansonsten ist die durch die maßlose Gier in jeder Beziehung gesteuerte Welt dem Untergang „geweiht“. Diese GIER ist die Triebfeder aller ausbeuterischen, vergiftenden, zerstörerischen Untaten durch den sogenannten Menschen – viele davon sind zum Un-Menschen mutiert. Ich denke dabei an die qualvolle, leidvolle, ausbeuterische Art und Weise, wie mit Tieren umgegangen wird. Massentierhaltung, Tierfabriken, Tierhersteller, Fleischindustrie, Tiertransporte in aller „Herren“ Länder, die Ausbeutung dieses Planeten Erde, der die Lebensgrundlage für alle ist und nicht nur für den sogenannten Menschen. Für diese Entwicklung insgesamt ist jeder Einzelne verantwortlich – stammend aus den HOT SPOTS, Familie genannt, daraus entwickelt sich die Gesellschaft und diesem Entwicklungsfundament können sich auch nicht unsere? Politiker, Gerichte und sonstigen Bestimmer entziehen.
    Es ist jeder!!!! Einzelne gefordert, sein Bewußtsein zu verändern, indem er nicht nur sich sieht sondern alles und alle bedenkt, das ist Verantwortung aus der Eigenverantwortung. Ein Unrecht- und Unrechtsbewußtsein, ein Schuldgefühl und die folgerichtigen bewußtseinsbildenden Gedanken können ausschließlich nur aus einem Gewissen verbunden mit dem Herzen entstehen.
    Die meisten leben nach dem Grundsatz: mein Gewissen ist rein, denn ich habe es noch nie benutzt. Viele haben sogar kein Gewissen -das sind jene, die ihren sogenannten Reichtum, Wohlstand, Protzerei zu Lasten der Tiere, dieses Planeten und auch von Menschen selbstdarstellerisch aus-leben, im wahrsten Sinne des Wortes.
    Georg, ich wünsche dir Pfahlwurzeln und absolutes weiteres ergebnisreiches und bereichendes Wirken gegen alle Widerstände, die in dieser Welt sind.
    Einen sehr zugewandten Gruß Karin Döring-Krause

    Antworten
    • Georg Kirschstein

      Oh Vielen Dank Karin das ist sehr motivierend. Vielen lieben Dank für deine Worte. Das wünsche ich dir auch und Alles liebe. Einen ganz lieben Gruß zurück.

      Antworten

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