Wir kommen als Optimisten auf die Welt, biss wir die Realität entdecken und dann oft von optimistisch angehauchten Realisten zu Pessimisten werden, welche dann versuchen sich wieder Optimismus beizubringen.
Eine optimistische Einstellung bedeutet positiven Gedanken wieder mehr Raum im Leben zu geben, so wie es einmal war als du Kind warst. Nicht alles zu verurteilen und die Dinge schwärzer zu sehen als sie sind. Und das gute in den vielen kleinen Wundern des Alltags wieder zu erkennen.
Doch wie in diesem Beitrag (Die Illusion des Positiven Denkens – und wie Positives Denken wirklich funktioniert) erwähnt, ist blindes positives denken so, als würdest du versuchen dein Haus zu renovieren, während es gerade brennt. Es muss natürlich erst gelöscht und die Ursache behoben werden, bevor neuer und besser gebaut werden kann.
Ich unterscheide in dem Zusammenhang zwischen 4 groben Arten von Lebenseinstellungen der Menschen, welche ich in dem Haus-Brand-Beispiel kurz verdeutlichen möchte – die Optimisten,
die Realisten, die Pessimisten und die Verdränger.
- Der Optimist baut sein abgebranntes Haus wieder auf und macht es sicherer als je zuvor. Und ist sich sicher, es wird nie wieder brennen.
- Der Realist baut sein Haus wieder auf und denkt sich „Das kann passieren“. Er rechnet damit das es wieder brennen könnte.
- Der Verdränger will es nicht wahrhaben und wohnt weiter in seiner ausgebrannten Ruine und versucht den kaputten Gasherd wieder in Betrieb zu nehmen, welcher den Brandt verursachte.
- Der Pessimist, baut sein Haus auch wieder auf, macht es sicherer, aber lebt in ständiger Angst und wartet nur darauf dass es wieder brennt, denn er ist sich sicher das es wieder brennen wird.
Die eigene Lebenseinstellung und Sichtweise auf die Dinge hat entscheidend Einfluss darauf, wie sehr und wie lange uns Probleme belasten.
Optimisten haben im Allgemeinen mehr Lebensqualität.
Sie sollten nur nicht zu blinden Optimismus neigen, denn dieser hat mit wahren Optimismus nicht viel gemeinsam und dient hauptsächlich der Verdrängung.
Gesunde Optimisten trauern, sind wütend, weinen und leiden solange bis es gut ist. Und dann blicken sie wieder nach vorne und sind immer wieder voller Hoffnung und Zuversicht. Sie erschaffen sich dadurch mehr Freuden im Leben und können das Schöne auch in kleineren Dingen erkennen.
Während Pessimisten trauern, wütend sind, weinen und dann oftmals in Selbstmitleid landen, die Hoffnung verlieren und sich auf die schlechten Dinge in vielen weiteren Momenten konzentrieren. Dadurch ziehen sie ihr leiden künstlich in die Länge und behindern ihre Heilung.
Viele Menschen leben leider so unbewusst, dass sie nach und nach, im extrem des Pessimismus und des negativen landen und ihre Wut, ihre Trauer, ihr leiden, ihre Probleme dennoch unterdrücken, auch weil sie den Blick fast nur noch auf die Schattenseiten des Lebens werfen.
Sie werden durch ihre negative Einstellung förmlich Magneten von negativen Dingen und fühlen sich dann in ihrem Weltbild immer wieder bestätigt.
Menschen die sich als Realisten bezeichnen neigen dazu, immer nur das als realistisch anzusehen, was ihrer eigenen Realität entspricht. Sie vergessen, dass jeder seine eigene Realität besitzt. Sie wirken manchmal ein bisschen Stur, voreingenommen und rechthaberisch.
Verdränger setzen sich meist nicht mit ihren Gefühlen auseinander, sie schieben alles sofort weg. Oder sie verdrängen es nachdem sie gesehen haben das es unangenehm sein könnte. Sie wollen nicht trauern, sie wollen nicht jammern, sie wollen keine Gefühle zulassen, sie wollen stark sein. Immer wieder hört man diesen Satz, „ich will stark sein“. Aber sie können sich meist auch nicht an schönen Dingen aufhalten, denn auch diese werden schnell verdrängt. Verdränger denken manchmal, sie sind Optimisten, neigen aber in Wirklichkeit meist eher zum Pessimismus. Es gibt Menschen die sich ihrer Verdrängung bewusst sind und welche die meistens unbewusst verdrängen.
Von allen Varianten ist dies die ungesündeste Form die in vielen Richtungen enden kann. Selbstverletzung, Verletzung anderer, Depressionen, Burnout, usw. Der Verdränger passt eigentlich nicht wirklich in die Gruppe zwischen Pessimisten, Realisten und Optimisten, den verdrängen können alle mal hin und wieder, egal ob wir Optimisten Pessimisten oder Realisten sind.
Doch erst, wenn verdrängen zu dem Mittel mit Gefühlen, Gedanken, Geschehnissen umzugehen, geworden ist, dann wird es bedenklich.
Wir wunderbaren Wesen sind nie reine Optimisten und reine Pessimisten oder Realisten sowie Verdränger, wir haben von allem Anteile in uns. Wir neigen nur entweder mehr zu einer dieser Varianten und schwanken oft je nach Laune und befinden zu den anderen.
- Pessimistische Verdränger
- optimistische Verdränger
- realistische Verdränger
- optimistisch angehauchte Realisten
- pessimistisch angehauchte Realisten
Entscheidend ist einfach nur, dass wir so wenig wie möglich Verdränger sind. Und entscheidend ist, was wir am meisten leben, welchen Anteilen wir die meiste Wichtigkeit und Bedeutung geben. Worauf wir uns konzentrieren und woran wir anfangen zu glauben.
Wir können jeden Tag neu beginnen uns mehr auf den wahren Optimismus zu konzentrieren ohne die Schattenseiten des Lebens zu verdrängen.
Ein Optimismus gekoppelt mit einem bewussten Seins-Zustand einem Bewusstsein für das was ist.
Ein Optimismus für das Leben jetzt und in Zukunft und einen bewussteren Blick für das große und ganze sowie die vielen kleinen Wunder darin.
Oft haben Optimisten genauso schlimme Dinge im Leben erlebt wie z.B Pessimisten, doch sie gehen anders damit um.
Sie haben meist das relaxtere Leben als die, die sich mehr auf das schlechtere und das verdrängen konzentrieren.
Zusammengefasst ist es egal, ob du mehr Optimist Pessimist oder Realist bisst. Es ist wie schon erwähnt wichtig nicht das verdrängen als Heilmittel heranzuziehen.
Wenn’s dir Scheiße geht, dann darf das nunmal so sein. Und dann soll das auch bearbeitet werden. Aber versuche es nicht wegzuschieben und es nicht durch Pessimismus unnötig in die Länge zu ziehen.
Auch ich habe lange sehr unbewusst gelebt, habe viel verdrängt und auch sehr pessimistische Gedankengänge gehabt. Doch ich habe festgestellt, dass eine negative Sichtweise einfach keinen Sinn macht. Es erschafft neue Probleme zusätzlich zu den normalen Leiden des Lebens die es nunmal hin und wieder gibt. Man verfängt sich in neuen negativ Verstrickungen welche wiederum unnatürliche Probleme erzeugen.
Negatives denken behandelt weder die Ursachen der Probleme noch macht es irgend etwas besser. Es macht keinen Sinn in Bezug zur Vergangenheit, zum jetzt und zur Zukunft. Egal ob du momentan mehr Optimist, Pessimist oder Realist bist, es ist egal wie schlimm deine Vergangenheit war, positives oder negatives denken ändert nichts an deiner Vergangenheit. Aber deine Gegenwart und Zukunft kannst du durch Training von Optimismus stark zum besseren beeinflussen.
Positives optimistisches denken unter Berücksichtigung des wahren Lebens und all seiner Aspekte mit Verzicht auf Verdrängung und Naivität ist ein wahrer Schlüssel zu einem glücklichen Morgen.
(Ps ich habe absolut nichts gegen Gasöfen, ich habe sogar selber einen Gasofen in der Küche, welcher noch nie gebrannt hat und hervorragend arbeitet.)
„Entscheidend ist einfach nur, dass wir so wenig wie möglich Verdränger sind. “
Absolute Zustimmung. Verdrängen heißt ein Leben voller Lügen und Selbstbetrug zu leben. Verdrängen ist Realitätsflucht und man flüchtet sich nicht nur vor der Realität. Man flüchtet sich vor dem Leben. Denn Verdrängen heißt Nicht-Leben.