Wer oder was ist schon erwachsen? Warum die Menschheit ein Kleinkind ist.

Georg Kirschstein

Was bedeutet es, erwachsen zu sein? Das stellt man sich als junger Mensch irgendwie klarer vor. Die Erwachsenen: das sind die Großen und Weisen.

Die können Zettel ausfüllen und wichtige Entscheidung treffen.
Sie wissen immer was zu tun und gerade richtig und falsch ist.
Sie haben ihre Gefühle im Griff und keine Angst.
Sie können gut auf sich und alles aufpassen.
Ja, Erwachsene haben alles verstanden, das Leben unter Kontrolle und wissen, was vernünftig ist.

Doch je mehr man nun im Erwachsenenalter fortschreitet, desto mehr fragt man sich: “Kommt denn jetzt das richtige Erwachsensein noch oder war’s das jetzt?“

Bin ich denn nun erwachsen oder nicht?

Gefühle im Griff?
Keine Angst?
Das Leben unter Kontrolle?

Wer hat das schon alles permanent? In Wirklichkeit scheint das ganze vielmehr eine Illusion zu sein. Doch was ist dann dieses Erwachsensein?

Sind wir Menschen denn also nur Erwachsene im Sinne von ausgewachsen und alt genug?

Macht ein gewisser Grad an Weisheit den Erwachsenen zum Erwachsenen?

Oder ist es vielleicht das Teils Übertriebene, was uns Staat und Religion schon immer als Erwachsen darlegen wollte?

Nicht die Intelligenz, Vernunft und Weisheit regieren unsere Welt, sondern die Angst, das Ego und die Gier

Wer das Ganze betrachtet und die Spezies Mensch am globalen Wirken in seiner Gesamtheit misst, der wird schnell feststellen, dass es in diesem Sinne kaum ein erwachsenes Handeln der Menschheit gibt.
Das was uns als vernünftig verkauft wurde, existiert kaum und wird selbst von den Predigern nicht umgesetzt.
Vielmehr regieren wilde, unbekümmerte und emotionale Verhaltensweisen den Menschen. Kurzsichtig, gierig, angstbehaftet, emotional und egoistisch könnte man die Spuren nennen, die wir zurzeit auf dem Planeten hinterlassen.
Die menschliche Welt spielt im Großen wie im Kleinen mit Geld und Macht und kümmert sich einen Dreck um Morgen, so scheint es. Veränderung geschieht nur da, wo Gewinn erzielt wird.

Geld ist neben Macht das Spielzeug des Alters in dieser Gesellschaft. “Schau, ich bin groß, ich muss nicht nett und artig sein, ich kann mir meine Schokolade selbst kaufen.“
Die Wirtschaft ist der Sandkasten und alle spielen darin. Manche gieriger und unvernünftiger als andere.

Dabei sind wir in unserem Handeln Tieren noch viel ähnlicher als wir glauben.

Wäre da nicht die Liebe, das bisschen Mitgefühl und der sehr kleine, tatsächlich existierende Funken Vernunft, der selten mal durchschimmert, hätten wir uns wohl schon längst ausgerottet.

Ja auch das sind wir. Wilde, unbedachte Kreaturen.

Weise, intelligent, bedacht und reif ist auch bei weitem nicht automatisch. Wer die höflichste Ausdrucksweise besitzt, die sauberste Rechtschreibung hat oder hochwissenschaftlich korrekte Rhetorik voller Fachbegriffe gebraucht.

Nicht die Intelligenz, Vernunft und Weisheit regieren unsere Welt, sondern die Angst, das Ego und die Gier.

Sonderlich reif, vernünftig und intelligent,würde uns eine außerirdische Spezies, die es schafft, unser Solarsystem zu erreichen, mit Sicherheit nicht einordnen.

Wir Menschen sind immer noch im Stadium eines Kleinkindes

Dabei handelt die Menschheit nicht wie ein schlaues, kleines, geliebtes Kind mit offenem Herzen, Empathie und Pfiffigkeit. Sondern vielmehr wie ein verzogenes, unsicheres, egoistisches, narzisstisches, bockiges, ungeliebtes, materielles Einzelkind.

Am besten verkörpert das ganze die neue schillernde Figur am Politikhimmel: Donald Trump. Er hat Erfolg, weil er wie ein kleines Kind  verspielt, mutig, naiv, unbekümmert, neugierig und forsch ist. Und weil er die Ängste vieler Menschen aufbauscht und sich gegen die heuchlerische, politische Korrektheit stellt, die am Ende auch nicht für vernünftigeres Handeln auf Erden sorgt.
Und er wird gehasst, weil er wie ein egoistisches, verzogenes, ungeliebtes, narzisstisches, kleines Kind agiert. Ohne jegliche Art von Selbstreflexion, Rücksicht und Bedachtheit.
Er handelt so wie die meisten Menschen in Machtpositionen auch. Nur das er gar nicht erst vorspielt irgendwie erwachsen oder vernünftig zu sein. (Kaum einer kommt durch Vernunft in eine Machtposition und kaum einer lebt diese Position vernünftig aus).

Ja auch Kinder können scheiße sein und polarisieren.

Es gibt aber auch positive Lichtblicke

Doch es gibt Millionen von Lichtblicken auf dieser Welt und zahlreiche Bewegungen und Kreise in denen positive Veränderung vorangetrieben wird. Viele Menschen sind anders. Sie sind reifer, intelligenter und weiter, als es das Gesamtwerk jetzt momentan noch erahnen lässt. Sie lassen sich weniger durch Angst und Elend, sowie materielle Leckerlis und “große“ Reden der Machtbesessenen von sich selbst ablenken und denken mehr über ihr eigenes alltägliches Wirken auf diesem Planeten nach.

Diese Selbstreflexion ist wichtig und in meinen Augen etwas das als erwachsenes Verhalten betrachtet werden kann. Denn Kinder sind weniger in der Lage sich eigenständig und intensiv zu spiegeln und ihr Verhalten zu analysieren.

Jeder Mensch als Individuum hat die volle Macht über sein Leben und die Fähigkeit, Teil einer besseren und intelligenteren Menschheit zu werden. Kleine Veränderungen im Alltag sorgen schon dafür, dass die Welt zu einem besseren Ort wird.

Aber was ist es denn nun, was uns Menschen als Individuum erwachsen macht? Und ab wann ist dieser Zustand erreicht?

Seine kindliche Freiheit in der Gesellschaft wiederfinden

Das gesellschaftliche Bild von typisch “Erwachsen sein“ in Deutschland sieht streng genommen ungefähr so aus: 
Hart arbeitend, wenig Spaß habend, für alles Verantwortung übernehmen, permanent vernünftig sein, nie aus der Reihe tanzen, wenig auffallen, oft Ja sagen (außer zu seinen eigenen Kindern) und sich anpassen.

Ja das ganze klingt schon förmlich nach hausgemachter Depression.

Wer will das schon wirklich ständig alles? Nicht einmal die, die es predigen, können sich daran halten. Denn den perfekten System-Bürger kann es nicht geben und wir sind alle keine Maschinen, sondern nur kindliche Wesen voller Gefühle in alternden Körpern.

Diese Art angeblicher Vernunft ist doch auch nicht das Weise, Intelligente und Fortschrittliche, was man eigentlich als “erwachsen“ bezeichnen könnte.

Was bringt es uns, wenn wir versuchen eine Maschine nachzuahmen, unsere Gefühle zu unterdrücken und ständig zu funktionieren, um anderen angeblich zu gefallen?

Statt Fortschritt, Glück und Entwicklung bringt uns das ganze nichts als Depression, Streit und Niedergang.

Ich rede nicht davon die Grundregeln, die eine funktionierende Gesellschaft braucht, generell in Frage zu stellen. Regeln braucht es. Doch auch hier ist genau zu betrachten, welche Regeln wirklich sinnvoll für die Entwicklung sind und welche nicht.

Jeder der Kinder hat, weiß sicher, wie unmöglich es ist, sich selbst an die ganzen Regeln zu halten, die man den Kindern vermitteln möchte.

Manche Regeln beispielsweise dienen lediglich dem Ansehen der Eltern oder dazu sie nicht zu blamieren. Dies ist nur ein Beispiel der angstbehafteten Denkweisen “erwachsener“ Menschen. 

Die Erziehung polarisiert generell. Eltern dürfen sich kurzzeitig wieder ohne Scham auf Schaukeln setzen und wieder mehr spielen, weil die Kinder das Spielen ja brauchen. Gleichzeitig müssen Eltern viel mehr Verantwortung übernehmen und dem Kind vermeintliche Stärke vorleben. Funktionieren so wie immer.

Hier zeigt sich wie wichtig der Einklang zwischen dem Ausleben der eigenen kindlichen Bedürfnisse und dem selbstreflektierenden, bewussten Erwachsenen ist.

Persönlich denke ich, man könnte einen gewissen Grad an Vernunft als erwachsen bezeichnen. Das bedeutet, die Fähigkeit zu besitzen, für sich selbst (und wenn vorhanden für die eigenen Kinder) vernünftige Entscheidung treffen zu können, also für sich zu sorgen und auf sich aufzupassen. Aber dazu zählt für mich auch die Entscheidung zu treffen, so oft es geht dem Weg des Herzens zu folgen und das innere Kind herauszulassen. Also Spaß zu haben, auch mal unvernünftig zu sein, zu spielen und wild zu sein, sofern das eigene Verhalten nichts und niemandem schadet.

Ja dieses Verlangen schlummert auch in den verbittertsten Artgenossen von uns, auch wenn diese es niemals zugeben würden. Und in vielen Menschen im Erwachsenenalter, die ihre wilde kindliche Seite gekonnt unterdrücken wollen. Vielleicht weil sie sie als rückschrittlich, peinlich und unvernünftig empfinden.

Und genau das ist der Punkt. Wie ein kleines naives Kind glauben sie diese negativen Assoziationen, die man ihnen damals als Kind eingebläut hat. Sie glauben kindliches Verhalten sei generell schlecht. Bewundert nicht jeder innerlich jene Artgenossen, die unbekümmert, frisch, neugierig, mutig und abenteuerlustig durchs Leben gehen? Ja diese Menschen gehen den gesünderen Weg. Selbst wenn sich manche von ihnen in den Augen der anderen öfter mal blamieren.

Auch diese falschen Glaubenssätze kommen meist von Eltern, denen das Verhalten des Kindes oft peinlich war. Das Kind durfte nicht Kind genug sein.

Die Schwelle von Vernunft zu Spießigkeit und einengenden, angstbehafteten Denk- und Verhaltensweisen ist manchmal gering.

Im Erwachsenenalter dem inneren Kind Raum geben

Unvernünftig ist es auch, übertrieben engstirnig zu sein. Zu sehr darauf zu achten, anderen zu gefallen. Das Leben damit zu verschwenden, alles dem Kopf zu überlassen. Den Weg der Angst zu gehen und Aufwand zum Glück zu vermeiden. Diese und weitere Verhaltensweisen stehen dem Herzen im Weg.

Im Erwachsenenalter dem inneren Kind Raum geben und seinem Herzen folgen, ist etwas ganz anderes, als blind und unvernünftig sich von seinen wilden und tobenden Eigenschaften überrollen zu lassen und ohne jegliche Rücksicht sich und anderen oder gar dem Planeten zu schaden.

Wir haben doch die Fähigkeit der Selbstreflexion im Erwachsenenalter. Warum also nicht diese erwachsene Eigenschaft mit dem Weg des Herzens in Einklang bringen und ausleben?

Die Natur hat ein gewisses Maß an Vernunft und Reife vorgesehen, damit wir überleben, uns fortpflanzen und Kinder erziehen können.
Sie hat nicht vorgesehen, dass wir uns in Schubladen stecken und stur steif unauffällig sind, keinen Spaß mehr haben und brav alles machen, was die Kirche, der Nachbar oder der Staat sich als ideal ausmalt.

Das Herz wird nie erwachsen im Sinne des gesellschaftlichen “Erwachsen seins“.

Vielen Menschen gelingt das mit der Vernunft zum Teil ganz gut. Sie können Verantwortung für ihre Kinder übernehmen, doch mit sich selbst gehen sie weniger vernünftig um. Entweder sie reflektieren sich nicht ausreichend und lassen sich hängen (leben ungesund und negativ) oder sie achten penibel und kopflastig auf alles, was perfekt, richtig, vernünftig und sicher ist und lassen dem Herzen dabei keinen Raum sich zu entfalten. (sie denken sie wären vernünftig, doch das Gegenteil ist der Fall).

Der Zustand der Vernunft im Leben ist stetig steigerbar. Man ist immer dabei schlauer als vorher zu sein und entwickelt sich stets weiter. 

Erwachsen sein das ist relativ.
Aber es ist ganz sicher nicht so, wie man sich das als Kind vorstellt und auch nicht so, wie die Gesellschaft es oftmals widerspiegelt.

Die Welt braucht mehr Herz und weniger Kopf.
Mehr Mut und weniger Angst.
Mehr Vertrauen und weniger Ego.
Mehr wahre Vernunft und weniger Spießertum.

Dann könnte es möglich werden, das die menschliche Spezies reifer wird.

Wir alle können und sollten bei uns selbst damit anfangen, denn unser Glück hängt entscheidend davon ab.

Das Leben geschieht so oder so, da müssen und ja da dürfen wir durch. Wie wir das machen, ist uns überlassen. Doch für ein erfülltes und glückliches Leben dürfen besonders auch Neugierde, Selbstüberraschung, Abenteuerlust, Emotionen wie Freude und Traurigkeit nicht dauerhaft dem Funktionieren und der Angst zum Opfer fallen.
Wenn man dem Kind in sich mehr Raum gibt, sowie sich selbstreflektiert, dementsprechend handelt und dem Ego und auch der Angst mehr die Stirn bietet, dann klappt das ganze auch.

Ja wer sich selbst erlaubt er selbst zu sein, der wird bald schon glücklich sein und somit einen Teil dazu beitragen, das die Welt eine bessere wird.

Mit Liebe, Georg.

 

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