Stille genießen und annehmen

Annu

Meine letzten beiden Artikel handelten über die Sprache und das Kommunizieren. Doch was brauchen wir, wenn wir von all dem tagtäglichen Kommunizieren müde werden? Was braucht unser Körper und unsere Seele, wenn die Welt um uns herum laut und hektisch ist? Die Antwort auf diese Fragen lautet schlicht und einfach: Stille. Erholung. Ruhe.

Doch warum fliehen Menschen vor der Stille, wenn sie ihnen doch so gut tut?

GlückWir brauchen die Stille, um unsere Energie wieder aufzuladen. Wir brauchen die Stille, um uns von dem oft so stressigen Alltag zu erholen. Viel zu oft sind wir im Alltag mit diversen Dingen abgelenkt, ständig klingelt das Telefon, die Kinder fordern einen ein, man lässt dich vom Fernseher oder Radio berieseln oder ähnliches. Viele Menschen kennen das Gefühl der Stille gar nicht mehr. Sie können das Gefühl noch nicht einmal aushalten. Sie haben sich zu sehr an die laute Geräuschkulisse gewöhnt. Wenn sie von Stille umgeben sind, dann kommen in ihnen Emotionen wie Angst, Trauer, Einsamkeit oder Schmerz hoch. Deshalb meiden einige Menschen die Stille regelrecht, für sie ist dieser Zustand unerträglich. Wenn die Stille einmal da ist, dann kommen die Menschen zum Nachdenken. Es wird ihnen bewusst, dass sie in ihrem Leben viele Bedürfnisse, Wünsche, Ziele zurückstellen oder sie fühlen sich gar verloren. Verloren im eigenem Körper. Sie wollen all das nicht wahr haben und flüchten deshalb wieder in den stressigen Alltag, um der Selbstreflexion aus dem Weg zu gehen. All die Probleme und Gedanken werden unter den Teppich gekehrt. Eine Zeit lang wird das gut gehen, doch auf Dauer macht der ständige Lärm und das vermeiden der Gefühle krank. Um gesund und stressfrei zu leben sollte man öfter die Stille suchen und genießen.

Was passiert, wenn der Körper zu lautem Geräuschpegel ausgesetzt ist?

Vor vielen, vielen Jahren war es normal das in der Nacht und manchmal tagsüber die Umgebung ruhig war (Ausnahmen gibt es natürlich heute noch). Es war so still, das man all die schönen Naturgeräusche und Tiergeräusche viel bewusster wahrnahm, denn es existierten kaum laute Geräuschkulissen. Heute ist das anders, viele Menschen sind stets und ständig vom erhörten Geräuschpegel umgeben. Sie empfinden das als Normalzustand, weil sie sich an den Stress und Lärm gewöhnt haben. Körperlichen Warnsignale werden dann meist übersehen und überhört, wer seinen eigene Körper nicht kennt und wahrnimmt der riskiert seine Gesundheit.

Bei ständigem Lärm ohne Pause schüttet der Körper Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol aus. Die Folge dessen ist, dass wir in ständiger Alarmbereitschaft sind. Es kommt zur Veränderung des Blutdrucks, Herzfrequenz, Atemfrequenz und anderen Kreislauffaktoren. Wer über einen längeren Zeitraum seinen Körper erhöhten Lärm bei mehr als 90 Dezibel aussetzt (kraftvolles Türknallen), der läuft die Gefahr Spätfolgen wie, Herzinfarkt, Burnout, Rückenschmerzen, Migräne, Verdauungsstörungen, Depressionen oder andere Krankheiten zu bekommen. Auch die Schlafqualität leidet, spätestens dann wird der Ein oder Andere merken, dass seine Kreativität und Arbeitsleistung sinkt. Die Fehleranfällig im Alltag und Beruf steigt hingegen.

So wirkt sich Stille positiv auf unser Gehirn aus

Erwachsen seinIn der westlichen Gesellschaft war die Stille für einige Zeit komplett aus dem Fokus der Menschen geraten, jeder prahlte damit wie beschäftigt und gestresst er ist. Wer teilweise einen leeren Terminplaner oder gar Langweile hatte, weil er gerader der Stille und des Nichtstun ausgesetzt war, galt bei so manch einen als nicht angesagt und langweilig. Dabei führt gerade das Nichtstun und das Innehalten direkt ins Glück und das erkennen immer mehr Menschen. Erst seit einigen Jahren stehen Meditationen und das bewusste Wahrnehmen der Ruhe, sowie Yoga hoch im Kurs. Es wird immer mehr zum Trend die Stille zu genießen. Wer bewusst die Stille sucht, der kann zahlreiche positive Konsequenzen spüren. Laut einer Studie der WHO (Weltgesundheitsorganisation) aus dem Jahre 2011, ist Lärmbelästigung eine der größten Gesundheitsgefahren der Bevölkerung. Das beste Gegenmittel ist die Stille, eine wahre Wohltat für unsere Psyche und physische Gesundheit. In Ruhephasen können wir unser Ressourcen aufladen und wieder zu uns selbst finden.

Reduzierung der Stresshormone:

Wie wir wissen, werden bei erhöhten Lärm die Hormone Adrenalin, Cortisol ausgeschüttet. Durch den Dauerlärm befindet sich unser Körper in Alarmbereitschaft. Auf Dauer macht der Zustand krank. Wer sich regelmäßig Ruhe gönnt, der reduziert nachweislich die Stresshormone. In den wohltuenden Ruhephasen können wir unsere Ressourcen aufladen und sind somit mit vor den hektischen Alltag besser geschützt.

Physische Gesundheit wird stabilisiert:

In der Stille erholt sich unser Körper, des weiteren werden Blutfett und Zucker abgebaut. Die Stille ist essentiell um unseren Körper gesund zu halten, sie steigert unser gesamtes Wohlbefinden. Physische Krankheiten, wie Rückenschmerz, Verdauungsstörungen usw. nehmen ab.

Selbstreflexion:

Durch die Stille können wir in die Selbstreflexion kommen. In der Selbstreflexion können wir es unsere Lebensziele, Lösungen für Probleme , Glück, finden oder einfach unseren Tagträume schweifen lassen. Aber auch negative Glaubenssätze und erlebte Situationen können aufgelöst werden. Zudem lernen wir in der Stille das heilsame Loslassen. Loslassen beispielsweise von Beziehungen oder materiellen Dingen.

Konzentration wird gefördert:

Das „Default Mode Netzwerk“ wird bei Stille und beim Nichtstun aktiviert. Das bedeutet, dass Hirnregionen aktiv werden, es ermöglicht uns das reizunabhängige Denken. Das reizunabhängige Denken macht es möglich, dass das unser Vorstellungsvermögen und unser Denken einfallsreicher wird.

Das Gehirn wächst:

Bei regelmäßiger Stille wächst tatsächlich das Geherin, das fanden Forscher im Jahre 2013 heraus. Die Studie wurde an Mäusen durchgeführt. Die Mäuse waren unterschiedlichen lauten Geräuschen ausgesetzt. Die Forscher stellten fest, dass nach zwei Stunden täglicher Stille neue Nervenzellen im Hippocampus gebildete werden. Diese Hirnregion ist für die Aufrechterhaltung von Gedächtnisinhalten zuständig. Der Hippocampus ist eine der wenigen Bereiche im Gehirn in dem neue Nervenzellen gebildet werden.

Kreativität:

Kreatives Denken bedeutet nicht nur sich künstlerisch auszudrücken, sondern auch originelle Ideen und Ideen für Problemlösungen zu finden, die nützlich sind. Wer merkt, dass seine Kreativität, sowie schöpferische und originelle Ideen ausgehen, sollte wieder bewusst die Stille suchen. Kleine Ruhepausen, wie kleine Spaziergänge im Park oder Wald wirken oft schon Wunder.

Wie kann man lernen die Stille alleine und in Zweisamkeit zu genießen?

HochsensibilitätWie im oberen Absatz bereits erwähnt, ist es für einige anfangs schwer die Stille zu genießen. Alleine mit ihren Gedanken zu sein, ganz ohne Ablenkung von außen oder sie haben Schwierigkeiten in Gegenwart von anderen nichts zu sagen, einfach die Stille zu genießen. Sie haben ständig das Bedürfnis sich mitzuteilen, egal ob der Beitrag wichtig oder unwichtig ist. Oft kommt es zu Wiederholungen in der Kommunikation und das ist energieraubend für den ein oder anderen Zuhörer. Sie meinen wichtiges zu sagen, doch am Ende sagen sie nichts. Es scheint so, dass einige Menschen Angst vor der Stille haben, sie empfinden sie als peinlich und versuchen die entstandene Stille zu unterbrechen. Gerade in der Partnerschaft, Freundschaft oder Eltern-Kind-Beziehung ist das Schweigen notwendig, damit jeder seinen Gedanken freien lauf lassen kann und Kraft tanken kann. Menschen denken, eine Beziehung ist nur dann intakt, wenn sie ständig reden, ständig was machen und erleben. Ich muss hinzufügen, dass die Beziehung dann zum Scheitern verurteilt ist, wenn man sich absolut gar nichts mehr zu sagen, wenn man das Schweigen als absolut unangenehm empfindet. Ist die Beziehung jedoch intakt, dann empfindet man das Schweigen als angenehm. Das Schweigen setzt voraus, dass sich beide Partner ohne Worte versteht, man braucht nicht ständig reden, um eine Sicherheitsgefühl zu haben. Das Gefühl der Sicherheit ist stets da, weil sie wissen, dass die Liebe die Beziehung trägt. Beide Partner empfinden die Stille als beruhigend und spüren tiefe Geborgenheit. Es wird in diesem Moment der Stille keine Einsamkeit oder andere negative Gefühle gespürt. Ganz im Gegenteil, sie sind wortlos glücklich. Wortlos glücklich beim Essen, auf dem Heimweg von einer Party oder glücklich beim Spaziergang durch die Stadt. Das Schweigen verunsichert die Partner nicht, denn sie wissen, dieses besondere Schweigen währt nicht ewig.

Wer die Stille üben will, der findet in der folgenden Tabelle Anregungen und Tipps.

Stille alleine genießen

Stille in der Gemeinschaft genießen

Meditation: 5 bis 10 Minuten täglich können ausreichen, um den positiven Effekt der Meditation zu spüren.

Stille Kalender führen: Diese Methode eignet sich für Menschen, die einen straffen Terminplaner haben. Notiere in deinem Terminplaner einen festen Zeitpunkt an dem du dir bewusst Zeit für die Stille nimmst. Ist der Termin fix, gibt es keine Ausreden mehr.

Handy und Co. aus: Besonders vor dem zu Bettgehen. Besser ein Buch lesen oder entspannte Musik hören oder bewusst ins Leere gucken.

Ab in die Natur: Achtsam die Geräusche und Gerüche der Blumen, Bäume, Tiere, Insekten wahrnehmen.

Achtsam sein: Lenke die Achtsamkeit auf das Hier und Jetzt. Nimm deine körperliche und seelische Empfindungen bewusst wahr. Wie geht es mir in der Situation? Welche Gedanken und Gefühle habe ich gerade?

Nun fokussierst du dich auf das Schweigen. Wie geht es mir mit längeren Pausen des Schweigens?

Oftmals wollen wir nicht Schweigen, weil wir befürchten der Gegenüber nimmt uns als langweilig wahr, aber auch ein Kontaktabbruch wollen wir mit dem ständigen Reden entgegen wirken. Falls das deine Befürchtungen sein sollten, dann entspanne dich. Mach dir keinen Druck, sei dir deiner Selbst bewusst niemand muss pausenlos Reden, um Anerkennung zu bekommen. Falls du immer noch die Stille zwischen dir und deinem Gesprächspartner unangenehm findest, dann könntet ihr euch ganz ungezwungen über das Schweigen austauschen. Ein interessantes Gesprächsthema.

Etwas kauen oder lutschen: Iss beispielsweise ein Bonbon während einer Unterhaltung. Das hilft, um nicht sofort deinem Gegenüber antworten zu müssen. Das Lutschen entspannt dich und lenkt dich vom Gefühl des ständigen Reagierens ab.

Überlegen was man sagt: Gerade im Berufsleben muss man nicht alles preisgeben . Es ist besser Berufsleben und Privatleben zu trennen. Überlege bewusst, ob du deinen Kollegen private Themen, wie Beziehungstress oder ähnliches erzählst. Gehe lieber in die Beobachterrolle und übe dich von negativen Klatsch und Tratsch Themen zu distanzieren.

Ab in die Natur oder Umgebung: Im Job muss man die Pausen beispielsweise nicht in der lauten Kantine oder im Pausenraum mit den anderen Kollegen verbringen. Nutze deine Pause, um dich zu bewegen und die Stille zu suchen. Gehe eine Runde spazieren. Eine ganz einfache Sache, um unnötige und belanglose Unterhaltungen aus dem Weg zu gehen.

Wie wir sehen gibt es jede Menge guter Gründe, um öfter in die Stille zu gehen. Sie schärft nicht nur die Sinne, das Sehen und Hören, sondern ist für die physische Gesundheit bedeutsam. Man muss nicht unbedingt weit verreisen, um an einen Ort die Stille zu erfahren. Es reicht völlig aus in seinen eigenen vier Wänden sämtliche Geräuschkulissen auszuschalten, um einfach mal nur für sich zu sein oder ein meditativer Waldspaziergang kann ein belebendes Erlebnis sein. Nicht vergessen, tief ein und aus Atmen, Unterhaltungen einstellen und die absolute Stille genießen, es lohnt sich allemal.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

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